Für mich als cinephilen Cinephagen ist es ja einer der großen Genüsse dabei, dass die Kinder älter werden, dass ich mit ihnen ganz viele tolle Filme (neu) entdecken kann, die ich entweder sehr lange nicht mehr oder dummerweise noch nie gesehen habe. Von den Filmklassikern kriege ich nie genug.
Alle aktuellen Beiträge gibt es auch hier.
- Der große Diktator (1940)
- Der rote Korsar (1952)
- Zurück in die Zukunft (1985)
- Eine total, total verrückte Welt (1963)
- Die Truman Show (1998)
- Tod auf dem Nil (1978)
- Trafic – Tati im Stoßverkehr (1971)
- Pappa ante Portas (1991)
- Blues Brothers (1980)
- Superman – Der Film (1978)
- Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
- Is‘ was, Doc? (1972)
- Fluch der Karibik (2003)
- Ein Ticket für Zwei (1987)
- Ocean’s Eleven (2001)
- 16 Uhr 50 ab Paddington (1961)
- Galaxy Quest (1999)
- Brust oder Keule (1976)
- Das Leben des Brian (1979)
- Moonrise Kingdom (2012)
- Fenster zum Hof (1954)
- Batman hält die Welt in Atem (1966)
- Krieg der Sterne (1977)
- Der Clou (1973)
- Die Reise ins Ich (1987)
- King Kong (1933)
- Sister Act (1992)
- Animal Farm – Aufstand der Tiere (1954)
- Moby Dick (1956)
- School of Rock (2003)
- Die Abenteuer des Robin Hood (1938)
- Sonnenallee (1999)
- Spider-Man (2002)
Ein Privileg: Begleiter_in durch die Filmgeschichte sein dürfen
Ich kann dabei sehr emotional werden: Diese Reise durchs Kino ist eine große Mischung daraus, mich zu freuen, wenn ihnen die Filme gefallen, mich zu ängstigen, ob sie meine großen Favoriten hassen könnten und einfach kindlicher Begeisterung darüber, dass die Kinder Filme zum ersten Mal, ganz frisch, sehen können. Und was toll ist: Die Möglichkeit, dabei, aus meinen oder ihren Augen, selbst noch einmal genauer hinzuschauen.
Ja, die Animationen im King Kong von 1933 sind natürlich nach heutigen Standards nicht ganz frisch, und die politisch-rassistischen Bilder, die da aufgerufen werden, zum Teil wahrlich nicht ganz knusper, aber ich hatte wirklich vergessen, wie viel der phantastische Kong sich mit unangenehmen Riesenbestien herumschlagen muss – und wie irrsinnig großartig das für die Zeit in die Filmbilder mit realen Menschen eingefügt worden war. (Für die Technik war Willis O’Brien zuständig, der das acht Jahre vorher schon bei The Lost World geübt hatte, alles ganz und gar sensationell. Aber ich schweife ab.)
Ich bin natürlich nicht der einzige, der genau diese Filmschau-Möglichkeiten sieht und genießt. Kollege Jörg van Bebber hat schon vor einiger Zeit eine tolle Liste mit Filmklassikern zusammengestellt, die sich auch für Kinder und Jugendliche eignen – allerdings teile ich seine Altersempfehlungen dabei nicht in allen Punkten. Eine superbe Steilvorlage für ein längeres Filmprogramm ist sie aber natürlich doch.
Das Corona-Proseminar Filmgeschichte
Twitter-Kollegin @Dr_Gretchen hat keine Liste gemacht, sondern praktische Arbeit: Mitte März kündigte sie an, sie wolle ihren Nachwuchs in den „nächsten fünf Wochen“ einem „Proseminar Filmgeschichte“ aussetzen. Und wie es mit guten Ideen so ist, die man in diesem Jahr so anfängt, ziehen sie sich dann doch ziemlich in die Länge, und so hat das Proseminar mit seinem bezaubernden Programm Mitte November noch nicht aufgehört.
Stattdessen ist (nachzulesen unter dem genannten Link) inzwischen eine großartige Liste von Filmschau-Ideen zusammengekommen, immer versehen mit kurzen Rückmeldungen, wie die Seminarteilnehmer_innen es denn so fanden. Dass sich dabei „erwachsene Filme“ mit jenen mischen, die man womöglich eh‘ schon als Kinderfilme bezeichnen würde, macht nix.
Alles tolle Streifen! Bisher dabei waren (Stand 19. März 2021; Links führen zu meinen Kritiken, auch die Anmerkungen sind meine):
- Inspektor Clouseau – der beste Mann bei Interpol (Peter Sellers!)
- Der Partyschreck (Man kann nie genug Peter Sellers in seinem Leben haben.)
- Star Wars IV – A New Hope (Well, of course.)
- Tatis Schützenfest (Tati ist großartig! Ich liebe auch Die Ferien des Monsieur Hulot!)
- Zurück in die Zukunft
- Billy Elliot – I will dance
- Natürlich blond!
- Die Marx Brothers in der Oper
- Matilda
- Mein Nachbar Totoro
- Chihiros Reise ins Zauberland
- Die Marx Brothers auf der Rennbahn
- Findet Nemo!
- Mary Poppins
- Die Ritter der Kokosnuss (Womöglich der zugänglichste Python-Film?)
- Herbie
- E.T. – Der Außerirdische
- Und täglich grüßt das Murmeltier
- Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft
- Is was, Doc? (Den will ich bald wieder schauen!)
- Die Melodie des Meeres (Ich liebe, liebe, liebe diesen Film!)
- Arsen und Spitzenhäubchen
- Die fabelhafte Welt der Amelie
- Fluch der Karibik (Der erste Film ist womöglich die perfekte Übersetzung des Swashbucklers ins moderne Blockbuster-Unterhaltungskino, über die Fortsetzungen decken wir aber besser Mantel und Degen des Schweigens.)
- Vier Fäuste für ein Halleluja! (Sind Bud Spencer und Terrence Hill heute noch vermittelbar?)
- Ghostbusters (Gruselgefahr. Sicher etwas für einen Halloweenigen Anlass.)
- Pappa ante Portas (Nicht alle Kinder mögen Loriot, aber das ist bei Erwachsenen ja nicht anders.)
- Indiana Jones (ich weiß leider nicht, welcher Teil)
- Moonrise Kingdom (Wahrscheinlich der kindertauglichste Wes Anderson, den probieren wir sicher auch bald mal aus.)
- Wall-E
- Hugo Cabret
- Brust oder Keule
- Spaceballs
- Der große Diktator
- Kevin allein zuhaus
- Breakfast Club
- Blues Brothers
- König der Löwen
- Manche mögen’s heiß
- Swing Time
- Der fantastische Mr. Fox
- Ein Fisch namens Wanda
- Chaplin
- Leoparden küsst man nicht!
- Moderne Zeiten
- Ödipussi
- Frühstück bei Tiffany
- Galaxy Quest
- Prinzessin Mononoke
- Die Truman-Show
- Alles steht Kopf
- Mein Leben als Zucchini
- Der Club der toten Dichter
- Christopher Robin
- Das Leben ist schön
Klassiker mit Kindern
Bei uns hat es sich über Frühjahr und Sommer ergeben, dass wir – weil die Interessen der jungen Leute zu stark auseinandergingen und sich oft nicht mehr friedlich zusammenbringen ließen – die Filmauswahl für unsere Filmabende verändert haben. Alle Familienmitglieder dürfen reihum bestimmen, was angeschaut wird, und das gab mir und der Liebsten die elegante Möglichkeit, Filmklassiker von jenem großen Stapel abzuarbeiten, der dem Nachwuchs nach und nach präsentiert werden sollte.
Es ist vielleicht wenig überraschend, dass es einige Überschneidungen zu @Dr_Gretchens Lehrstunden gab, bislang insbesondere Pappa ante Portas, Fluch der Karibik (ganz schön gruselig!), Und täglich grüßt das Murmeltier und Zurück in die Zukunft.
Und auch wenn ich die sich so langsam ergebende Reihe für mich (und für meine seit vergangenem Freitag jetzt wöchentlich auf Kino-Zeit erscheinende Streaming-Empfehlung) etwas großkotzig „Klassiker mit Kindern“ getauft habe, das Ziel dahinter ist, ganz bescheiden und zugleich groß, doch das gleiche: den eigenen Kindern richtig tolle Filme zu zeigen.
Dass man sich dabei manchmal auch ein wenig verschätzt – geschenkt.
Was wir bisher zum Beispiel schon gesehen haben:
- Moby Dick (1956)
- Lola rennt (Wirkt heute nicht mehr so dynamisch wie im Kino, was aber nur bekräftigt, wie dynamisch er trotz aller Schwächen im deutschen Film damals war.)
- 16 Uhr 50 ab Paddington (Miss Marple war eine große Freude für alle.)
- Trafic – Tati im Stoßverkehr (Vielleicht der lustigste, slapstickigste Film von Tati. Brüllend komisch allein der Autounfall.)
- Der dritte Mann
- Der große Diktator (Hach.)
- Der rote Korsar (Burt Lancaster ist der Hammer.)
- Eine total, total verrückte Welt (Ein Fest der Cameos, die die Kinder natürlich nicht erkannt haben, genossen haben sie es trotzdem.)
- Die Truman-Show (Medienkritik muss man den Kindern von heute eigentlich nicht mehr beibringen.)
- Tod auf dem Nil (Natürlich ist M. Poirot Belgier, nicht Franzose.)
- Sister Act (Obwohl das ältere Kind das Rumgesinge in Filmen nicht so mag, war es hier doch charmiert.)
- King Kong (1933)
- Galaxy Quest (Ich hatte große Angst, diesen meine womöglich allerliebste Sci-Fi-Komödie den Kindern zu zeigen. Was, wenn sie ihn nicht mögen? Sie haben schallend gelacht.)
Einige der Seherfahrungen werde ich hier im Blog unter dem Schlagwort „Klassiker schauen“ noch genauer ausbreiten, vieles landet jetzt Film für Film freitags bei Kino-Zeit.
Und Ihr so?
Aber natürlich würde ich auch gerne wissen, welche „erwachsenen“ Filme Ihr schon mit Euren Kindern geschaut habt, welche kamen gut an, welche stießen auf Interesse- oder gar Fassungslosigkeit?
(Fotos: Studiocanal, Tobis, Disney)
Erwähnungen