amazon Prime gehört neben Netflix und Disney+ zu den großen Anbietern auf dem Video-on-Demand-Markt (VoD). (Es gibt auch noch viele kleinere Anbieter, einige davon bieten auch Kinderfilme ohne Anmeldung und weitere Kosten an.)
Im Rahmen des Prime-Angebots von amazon (das auch weitere Leistungen einschließt, etwa kostenlose Lieferungen für viele amazon-Produkte, bestimmte Musik- und Kindle-eBook-Flatrates) werden gegen eine monatliche Gebühr von aktuell (Stand: März 2020) 7,99 Euro zahlreiche Filme und Serien kostenlos zum Streaming angeboten. Hier geht es zu dem Angebot. (amazon bietet zudem einen Pay-per-View-Service an, bei dem viele Filme als Stream gemietet werden können; für Prime-Kunden gibt es dabei gelegentlich Sonderangebote.)
Auf dieser Seite sind sehenswerte Kinderfilme zusammengestellt, die aktuell im Angebot von amazon Prime ohne weitere Kosten angesehen werden können. Das Angebot an Kinderfilmen dort ist deutlich größer, hier hebe ich nur die empfehlenswerten hervor.
(Links zu amazon.de auf dieser Seite sind Affiliate-Links, d.h. mit einem Kauf dort unterstützt Du die Arbeit des Kinderfilmblogs mit ein paar Cent.)
Ab 5 Jahren
Lottes Abenteuer, von Heiki Ernits und Janno Põldma auf die Leinwand gebracht, gehören mit zu den in jedem Sinne liebevollsten, ruhigsten und beglückendsten Kinderfilmen, die das Europäische Kino zustande gebracht hat. In Lotte und das Geheimnis der Mondsteine muss sie die Herkunft der titelgebenden Mondsteine erkunden und so einige kleine Abenteuer bestehen. Der Film zählt zu den „33 besten Kinderfilmen“ in meinem kleinen Büchlein zum Thema, und viel mehr muss ich eigentlich nicht lobpreisen, oder?
Parallel zu den ersten Folgen der Fernsehserie entstanden – ein kleiner Kinofilm zum Einstieg ins Leben mit dem kleinen Kobold.
Ab 6 Jahren
Das Findelkind entwickelt erstaunliche Kräfte und Haare.
Einer der zwei oder drei Standard-Weihnachtsfilme, ein Klassiker, auch wenn er an und für sich mit Weihnachten nicht besonders viel zu tun hat. Egal! Ebenso wie die Sache mit dem Fischmehl.
Eine bezaubernde kleine Weihnachtsgeschichte über ein Dorf, das nicht nur Weihnachten vergessen hat. Sondern auch, dass man Hosen tragen sollte oder im Bett schläft, zum Beispiel.
Inception im Kinderzimmer. Weniger gruselig, als er sein könnte.
Eine spielfilmlange Variation über das Thema der ganz wunderbaren Miniatur-Kurzfilme Minuscule, in denen sich reale Kameraaufnahmen von Wiesen, Wäldern und anderen Orten mit animierten Insekten verbinden.
Ab 7 Jahren
Checker-Tobi verlässt das sichere Umfeld des Fernsehens und macht Kino. Die Dramaturgie ist dann etwas bemüht, das Finale für Erwachsene recht vorhersehbar, aber vorher gibt es wie gewohnt kluge, offene Fragen und einige spektakuläre Bilder.
Nach außen niedlich, innendrin stellenweise düster und stets mit wachem Blick für unterschwellige Gesellschaftskritik – auch wenn es um ein putziges Ferkelchen geht, dass Hüteschwein werden möchte und statt mit Drohungen lieber auf freundliches Zureden setzt.
Statt zuckersüßer Plastikware als Merchandisefilm bekommt man hier ein erstaunlich ernsthaftes und wirklich komisches Musicaldrama, das sich gewaschen und vor allem ordentlich frisiert hat.
Ab 8 Jahren
Die Dichotomie zwischen Fußball hier und Musik da ist womöglich ein wenig platt, aber Finn und die Magie der Musik garniert die Geschichte des Jungen, der sich weniger für Sport und mehr für die Geige interessiert und dabei auch noch mit familiärem Ballast kämpft, mit nicht allzu viel Schmalz.
Viel zu wenig gesehener DEFA-Klassiker über eine sehr unabhängige Adeligentochter, deren Vater eigentlich nur Erfinder sein möchte. Sie selbst will bei den Spielchen der Erwachsenen und Herrscher nicht mehr mitmachen.
Immer noch der beste aus der Reihe mit den gelbpilligen Minions, ein kleines Meisterwerk des irren Slapsticks und freundlichst schwarzen Humors. Wenn der Appetit einmal geweckt ist: Teil 2, Teil 3 und das weitgehend Gru-lose und leider nicht ganz so witzige Prequel Minions sind – bei gleicher Altersempfehlung – ebenfalls bei Prime verfügbar.
Eine Gruppe junger Dinosaurier macht sich auf die Suche nach dem gelobten Land ihrer Tage – und nach ihren Familien. Herzergreifender und durchaus dramatischer Zeichentrickfilm.
Noch bevor die Diskussion und Hetze um Flüchtlinge in Deutschland so richtig hochkochte, versuchte Thomas Heinemann 2014 das Thema mit Lola auf der Erbse kindertauglich auf seinen menschlichen Kern herunterzubrechen. Herausgekommen ist ein leicht idealisierender, aber durch und durch herzensguter Film.
Was machen eigentlich die Haustiere so, wenn ihre Hausherr_innen zur Arbeit gehen? Offenbar machen sie die Unterwelt unsicher.
Die Nebenfiguren aus Madagascar kriegen ein James-Bond-artiges Spin-Off: eine milde bekloppte, sehr, sehr lustige Tour de Force voller Unsinn und schräger Momente. Charlie’s Angels, aber flugunfähig und auf Speed.
Dokumentarfilm – Überleben in der Antarktis, hart aber fluffig.
Großer gelber Quatsch.
Im amerikanischen Hinterland des Jahres 1977 sieht die Zukunft für Christmas Flint, 9-jährige aufmüpfige Tochter eines Kleinstadt-Anwalts und generell Außenseiterin, nicht besonders rosig aus. Bis sich für sie die Chance ergibt, mit ihrer Stimme auf der Langspielplatte zu landen, die in den Weltraum geschossen werden soll, um fremden Zivilisationen von uns zu berichten. Der Film ist womöglich ein wenig zu gut, um wirklich wahr zu sein, ich habe mich dennoch schockverliebt.
Ab 9 Jahren
Zwei verwaiste Brüder auf der Flucht aus dem Irak der frühen 1990er Jahre. Ein berührendes Roadmovie.
Ein Gangsterfilm aus der Prohibitionszeit – mit einem kindlichen Cast (insbesondere einer sehr jungen Jodie Foster), Maschinengewehren, die Sahnegebäck verschießen, und sehr coolen Tretautos.
Nur sehr milde gruselige Geschichte über einen Geist, den Geisterpsychologen, der ihn und seine drei Onkel austreiben soll, und dessen Tochter, die sich lieber mit dem freundlichen Geisterjungen anfreundet als immer nur schreiend wegzulaufen. Außerdem geht es um einen Schatz, der dann ganz anders ist als erwartet, und natürlich um Verlust, Seelenheil und solche kleinen Dinge.
Eine erstaunlich kurzweilige Animations-Verfilmung des Dr. Seuss-Klassikers, in der deutschen Synchronisation mit Otto Waalkes als grüner Titelfigur, die Weihnachten nicht ausstehen kann. Am Ende wird es minimal schmalzig, aber das ist insgesamt wirklich sehr erträglich.
Ab 10 Jahren
Ein Abenteuer aus dem Paris vergangener Zeiten; eine Suche nach dem verstorbenen Vater, nach einer Heimat, zugleich eine Reise in die Urzeit des Kinos. Martin Scorseses Film ist eine einzige Verneigung vor dem großen Zauberer George Méliès.
Norbert Lechners Kinderkrimi hat keine der Harmlosigkeiten, die dieses Subgenre sonst so auszeichnet; der Mord ist real, die Situation insgesamt grimmig, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in der bayerischen Provinz. Man hört die Region, man zittert mit den beiden Helden, die sehr angemessene Wiedergänger von Tom Sawyer und Huckleberry Finn sind. Ein wunderbarer kleiner Film.
Ab 12 Jahren
Eine einsame Giraffe im Westjordanland: Das ist als Prämisse für einen Film schommal nicht schlecht, und Rani Massalhas Film gelingt es, für Giraffada daraus eine Geschichte zu machen, in der das Politische permanent eine Rolle spielt, es geht aber vor allem um die Menschen – und eben auch die Tiere -, die unter der Politik leiden.
Endlich mal ein richtig guter Festivalfilm, der zügig auch in Deutschland zu sehen ist – und sei es nur auf den heimischen Bildschirmen und Leinwänden. Hacker ist eine gelungene Genreadaption, ein Computer-Verschwörungs-Thriller mit allen klassischen Elementen, aber unblutig und kindertauglich, und in seiner futuristischen Technologie jedenfalls nicht unglaubwürdiger als die meisten Hollywood-Produktionen.
Die Verfilmung eines Romans von Neil Gaiman ist nicht ohne Schwächen, wickelt in ihre Fantasy-Story dafür aber einen grandios albern aufspielenden Robert de Niro mit ein.
Pingback: Alltag – Coronapause
Pingback: Medien – Coronapause
Mentions