Im Fußballfilm geht es so sehr und so wenig um Fußball, wie es in Der weiße Hai um einen Hai geht. Vordergründig womöglich ja, aber manchmal auch das nur begrenzt, und dahinter spielt sich das Leben ab. Ein großer Fußballfan würde natürlich die Unterstellung weit von sich weisen, dieser Sport sei ja „nur“ ein Spiel, und der Fußballfilm ist dann das, wenigstens ein Medium, in dem diese Verneinung erläutert, erzählt, sichtbar gemacht wird. Die Leinwand ist flach, und der Film dauert 90 Minuten, oder vielleicht auch 120. Ganz wie im echten Fußball.
Die Sportart an sich, ubiquitär und vielfach bestimmend zumindest in Europa, Afrika und Lateinamerika, bringt für talentierte Spieler*innen auch eine Hoffnung mit – eben weil Fußball nicht nur ein Spiel ist, auch ein Geschäft, Medienereignis, eine Struktur und Hierarchie der Ligen und Vereine. Hier kannst du was werden, hier kannst du wer sein. Eine Hope Solo, ein Christian Cueva, ein David Beckham. Nicht von ungefähr ist das ein Thema, das vor allem im Kinder- und Jugendfilm aufgenommen wird. Die Spannbreite der Aufstiegsträume ist dann aber sehr weit: Heraus aus einfachsten Verhältnissen in einem afrikanischen Dorf in den französischen Sport wie in Bando und der goldene Fußball oder aus gutem britischem Mittelstand in die USA wie in Kick It Like Beckham.
Von Fimpen, der Knirps bis Forever, von Es gibt nur einen Jimmy Grimble bis Sieger Sein habe ich mir für das Kinder- und Jugendfilmportal zur EM mal angeschaut, wie der Fußball im Kino für Jüngere so rollt: „Das Runde im Eckigen“.
Passend dazu gibt es bei Filmfriend, dem famosen Filmportal der öffentlichen Bibliotheken, eine Sammlung von Fußball-Filmen, und auch bei kinofenster.de findet man ein Dossier zu Fußballfilmen.
(Foto: Netflix)