Filmkritiken

Das Glaszimmer (2020)

Die Bomben fallen auch auf München, ihr Haus hat kein Dach mehr – in den letzten Wochen des Krieges flieht Anna mit ihrem elfjährigen Sohn Felix aus der Großstadt in ihr Heimatdorf in Niederbayern. Natürlich kennen die Leute dort sie noch, ihr alter Schulkamerad Feik ist die lokale Parteigröße. Felix hat etwas Mühe, sich einzufinden, zumal Feiks Sohn Karri ihm sehr schnell und mit Gewalt klarmacht, wer hier bei den Kindern das Sagen hat. Und Felix möchte natürlich kein Außenseiter sein – also spielt er mit Karri, Martha und dem Siebenbürgener Flüchtlingskind Tofan zusammen „Westfront“, macht Mutproben im stillgelegten Sägewerk mit und schießt bei der Wehrübung mit dem Maschinengewehr.

Der Krieg ist allgegenwärtig in „Das Glaszimmer“, auch in den Spielen der Kinder und in ihrem Kennenlernen. Wo die Väter sind, schwingt immer mit.

Christian Lerch hat die Kindheitserinnerungen von Josef Einwanger als dichte, einengende Erfahrung auf die Leinwand gebracht; weil er aber den größeren historischen Hintergrund weitgehend ausblendet, geht dem Film seine historische Spezifizität verloren, und dadurch verliert er deutlich an Kraft und Bedeutung. Meine ausführliche Kritik findet Ihr beim filmdienst.

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Das Glaszimmer. Deutschland 2020. Regie: Christian Lerch, 93 Minuten. FSK 12, empfohlen ab 12 Jahren. Kinostart: 28.04.2022.

(Foto: farbfilm Verleih/Jürgen Olcyk)

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