Schon Zoomania hat aus dem Umstand, dass Faultiere als seeehr langsame Zeitgenossen gelten, ihre Langsamkeit aber nicht als Trägheit missverstanden werden sollte, einen echt cleveren Witz gemacht. Familie Faultier – Kochen auf der Überholspur suggeriert den vermeintlichen Gegensatz nun schon im deutschen Verleihtitel. Denn das Faultiermädchen Laura mag es gerne schnell. Vor allem geht ihr die Trägheit ihrer Eltern auf die Nerven. In ihren Träumen sieht sie ihre Familie Abenteuer à la Indiana Jones erleben. In der Realität aber betreiben sie nur ein kleines Restaurant in Südamerika, in dem aus dem seit Generationen weitervererbten Kochbuch gekocht wird. Die Freunde aus dem Ort kommen dennoch gerne vorbei.
Dann aber zerstört ein Sturm das Restaurant und das Dorf. Der Familie verbleibt nur die Möglichkeit, einen alten Bus zum Food-Truck umzubauen und ihr Glück in der Stadt zu suchen. Dort aber betreibt Lauras großes Idol, die Gepardin Dotti Pace, eine Kette mit Fast-Food-Lokalen.
Es geschieht dann noch so einiges in diesem Film, in dem nichts so richtig geradeaus erzählt wird, eher ausgreifend, weit ausholend, mit vielen Details und der ein oder anderen Schleife. Es gibt nicht Slow Food wie bei den Eltern, sondern eher Fast Food à la Dotti Pace. Wobei das durchaus nicht ausschließt, sehr fein mit Gewürzen dafür zu sorgen, dass sich alles zu einem gloriosen Gesamtgeschmack verbindet: „Season the moment“ nennt der Film das in seinen letzten Sequenzen.
Ob aus der Fülle in Familie Faultier von Tania Vincent und Ricard Cussó dann noch ein schmackhaftes Gericht wird, wie die Reise durch diverse Genre-Konventionen funktioniert, habe ich in meiner ausführlichen Kritik für den Filmdienst aufgeschrieben.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Familie Faultier – Kochen auf der Überholspur (The Sloth Lane). Australien 2024. Regie: Tania Vincent, Ricard Cussó, 89 Min. FSK 6, empfohlen ab 10 Jahren (mit Gruselwarnung). Kinostart: 27. Februar 2025.
(Foto: Kinostar Filmverleih)