Filmkritiken

Die Heinzels 2 – Neue Mützen, neue Mission (2024)

Kennt man außerhalb Kölns die Heinzelmännchen? Jene kleinen Helferlein, die nachts den fleißigen Kölner_innen all jene Arbeit erledigten, die tagsüber nicht fertig geworden war? Der Stuhl wurde zusammengeschraubt, das Hochzeitskleid wie durch Zauberei fertiggenäht – bis die Frau des Schneiders nachts rohe Erbsen ausstreute, um den Heinzelmännchen auf die Spur zu kommen. Womit sie die Winzlinge erfolgreich verjagte. Die Legende der Heinzelmännchen ist gewissermaßen eine Anekdote zur Steigerung der Arbeitsmoral, der durch Neugier erzeugte Sündenfall der Gelassenheit: „Wie war zu Köln es doch vordem/Mit Heinzelmännchen so bequem.“ Jetzt aber nicht mehr, jetzt müssen wir alles selbst erledigen.

Der Animationsfilm Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen von Ute von Münchow-Pohl erzählte 2019 davon, wie die „Heinzels“ (nicht nur -männchen, sondern auch -mädchen) an die Oberfläche der Stadt zurückfanden, was der frechen Helvi zu verdanken ist, die sich weniger für Traditionen und alte Frustrationen interessiert, sondern mehr für Abenteuer und Wandel.

Der zweite Film wiederholt nun dieses Muster unter minimal anderen Vorzeichen. Statt mit Menschen wird Helvi jetzt der Kontakt mit fremden Heinzels untersagt, die seinerzeit aus Köln nach Wien aus- und jetzt wieder zurückgewandert sind; aus ihnen seien „bösartige Kobolde“ geworden. Das Othering von Migrant_innen funktioniert auch im winzig-kleinen Maßstab der Heinzels.

Warum Die Heinzels 2 – Neue Mützen, neue Mission recht unterhaltsam und weniger überdreht als der erste Film daherkommt, ob das Kölsche mehr zu seinem Recht kommt und was eine gut ausgebildete Katze damit zu tun hat, verrate ich in meiner ausführlichen Filmkritik für den Filmdienst.

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Mehr Informationen

Die Heinzels 2 – Neue Mützen, neue Mission. Deutschland/Österreich 2024. Regie: Ute von Münchow-Pohl, 76 Min. FSK 0, empfohlen ab 8 Jahren. Kinostart: 24. Dezember 2024.

(Foto: Akkord Film/Tobis)

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