Pattie ist zwar nur eine kleine Maus, wünscht sich aber große Abenteuer. Ihr Vorbild: Jason, der mit seinen Argonauten das Goldene Vließ in die Stadt gebracht hat, in der seitdem Wohlstand, Frieden und stets gutes Wetter herrschen. Aus Dankbarkeit hat die Stadt deshalb Zeus eine riesige Statue am Hafen errichtet – das aber erzürnt Poseidon. Der Gott des Meeres nimmt den Vließ an sich und lässt der Stadt nur wenige Tage Zeit, auch ihm eine Statue zu errichten.
Pattie hat auch eine Idee, was helfen könnte: ein sagenumwobener Dreizack. Mit Tricks schafft sie es, den mittlerweile greisen Jason zu einer neuen Reise zu bewegen, die Argonauten werden dafür als Skelette aus ihrer Gruft wieder zum Leben erweckt. Und nolens volens findet sich auch Pattie mit an Bord des Schiffes, sehr zum Unwillen ihres Ziehvaters Sam, eines vegetarischen Katers.
Die wilden Mäuse erzählt eine wilde Abenteuergeschichte, die sich reichlich, aber sowohl eklektisch als auch sehr frei aus der griechischen Mythologie und der moderneren Film- und Fernsehgeschichte bedient. Dass die Argonauten hier als Skelette unterwegs sind, ist natürlich eine Verneigung vor Ray Harryhausen und Jason und die Argonauten, zwischendrin spielt die Titelmusik auf Das A-Team und selbst Der Pate wird ausführlich anzitiert – die Ratten in einigen Hafenstädten bilden die jeweils zuständige Mafia.
Darüber hinaus taucht die Hydra auf, eine ganze Sippschaft von Zyklopen, deren Schmiedekunst bis hin zur Erstellung von Robotern reicht (NB: Die altgriechische Mythologie kennt tatsächlich künstliche Menschen, etwa Pandora), außerdem friedliebende Riesenskorpione und vieles mehr. Das geht alles ein wenig durcheinander, bleibt aber wirklich sympathisch und witzig; vor allem wird nicht so viel geschrien und getobt wie in vergleichbaren Animations-Abenteuern.
Regisseur David Alaux hat schon Erfahrung im Animationsfilm, zum Beispiel mit Die Dschungelhelden – Das große Kinoabenteuer gesammelt; vor allem war es als Autor beim wesentlich solideren Die Dschungelhelden auf Weltreise dabei, der auch schon ähnlich zusammengewürfelt, aber dennoch unterhaltsam wirkte.
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Die wilden Mäuse (Pattie et la Colère de Poseidon/Argonuts/Epic Tails). Frankreich 2022. Regie: David Alaux, 95 Min. FSK 0, empfohlen ab 8 Jahren. Kinostart: 15. August 2024.
(Foto: Plaion Pictures)