Geschenke für große und kleine Filmfreund_innen

• ab 5 Jahren
• ab 6 Jahren
• ab 8 Jahren
• ab 9 Jahren
• ab 10 Jahren
• ab 12 Jahren
• für die ganze Familie (mit Kindern ab 13)

Autorin, “Setjetterin” (ich liebe das) und Bloggerin Andrea David sammelt schon seit langem unter filmtourismus.de Informationen und wunderbare Fotos über Drehorte von Filmen und Serien in der ganzen Welt – eine unverzichtbare Quelle für Filmfans bei Reisevorbereitungen. (Auf die ich selbst in diesem Jahr vor unserer Schottlandreise mehrfach zugegriffen habe.) Seit kurzem gibt es das Buch zum Blog, und es ist ein kleines Juwel der Filmliebe, mit vielen Fotos und klugen Texten. Ein wunderbares Geschenk vor allem für jene, die es sowohl in die Ferne als auch in die Kinos zieht.

Mein (zweites) eigenes Buch empfehle ich natürlich auch gerne – 99 Kinderfilme und eine Serie stelle ich darin vor, für jedes Alter ab 4 Jahren ist etwas dabei, mit Altersempfehlungen und einer kurzen, einordnenden Kritik. Alles sehenswert, alles (oder inzwischen nur noch fast alles) ad hoc auf verschiedenen Streaming-Diensten verfügbar, falls mal schnell sinnvolle Unterhaltung für den Abend oder Nachmittag gebraucht wird. Ein perfektes Geschenk also für Eltern, die ihren Kindern mehr bieten wollen als den cineastischen Einheitsbrei aus dem Multiplex.

Für Karlchen geht an seinem fünften Geburtstag alles schief: Seine kleine Schwester wird krank, weshalb seine Eltern mit ihr zum Arzt gehen, statt mit ihm zu feiern. Bei seiner Freundin im Nachbarhaus will er aber auch nicht bleiben, sondern macht sich lieber auf den Weg durch den Wald zu seiner Großmutter. Nur ist er das noch nie gelaufen… Ein Abenteuer ganz auf Augenhöhe mit dem jungen Publikum und den jungen Protagonist_innen, ganz im Geiste und auch Zeichenstil der Geschichten von Rotraut Susanne Berner.

Als ihr Vater bei einer Wanderung in den norwegischen Bergen in einer Felsspalte landet, sind Billie und Vega auf sich alleingestellt. Die beiden kleinen Mädchen müssen den Weg zurück finden und Hilfe holen. Vor wunderschöne Kulisse wird die Natur eher magisch als bedrohlich; aber spannend geht es dennoch zu, so viel Realismus darf sein.

Die Verfilmung der “Franz”-Geschichten von Christine Nöstlinger ist hierzulande viel zu wenig gezeigt und gesehen worden, dabei sind sie kongenial für ein minimal älteres Publikum und vor allem in die Gegenwart transponiert worden. Die Freundschaft zwischen den Hauptfiguren hält den Film zusammen, die kleinen Abenteuer sind so aberwitzig wie glaubwürdig, es geht sehr lustig zu und insgesamt sehr gelassen, womöglich der schönste Kinderfilm des Jahres. (Ein zweiter Film kommt schon bald in die Kinos.)

Es beginnt mit dem Tod, dann durchwandert der Film rückblickend ein reiches Hundeleben. In Animationen, die jede Etappe von Maronas Dasein in einem eigenen Stil zeigt, und dabei so sehr Bedeutung wie Emotion tragen. Hier erwachen Linien zum Leben und entsteht schließlich eine erfüllte, nachdenkliche, zugleich mitreißende Meditation darüber, was unser Leben eigentlich ausmacht.

Der klassische Gangsterfilm als große Komödie mit Kinderdarsteller_innen, man trägt Hut und bekriegt sich von Bande zu Bande, die Autos sind sehr glorifzierte Kettcars, aus den Maschinenpistolen kommen Sahneteilchen. Inzwischen selbst ein Klassiker, der sich ganz ernst nimmt und dadurch zu großer Albernheit ausholen kann.

Ein deutscher Kinderfilm mit starker Schlagseite zum Bollywood-Musical: Ein junger Inder muss mit seiner Familie nach Deutschland ziehen, will aber eigentlich in Mumbai zum Star werden. Er dreht Bewerbungsvideos für ein Casting und hat sich dann vor allem mit rassistischen Klassenkameraden und einer eher ablehnenden Nachbarstochter zu tun. Mit großartigen Minivideos und einem sensationell singenden und tanzenden Hauptdarsteller.

Wenn die 13-jährige Mei Lee sich aufregt, wird sie unversehens zu einem riesigen, sehr fluffigen Roten Panda. Das sorgt für einige Abenteuer, zumal als sie feststellt, dass sie mit diesem “Fluch” der Familie gar nicht so unglücklich ist… Eine wirklich clevere Pubertätskomödie, die sich ganz um ihre junge Heldin dreht, von Menstruation spricht, das ganze in einem sehr genau beschriebenen Milieu: Chinatown, Toronto, im Jahr 2002. Aber spezifischen Geschichten sind gerne die allgemein wirksamsten, und das hier ist ein flottes, witziges und sehr kluges Abenteuer, dem seinerzeit ein Kinostart eigentlich zugestanden hätte.

Der zwölfjährige Rolf flieht während des Zweiten Weltkriegs mit seinem Vater durch Frankreich nach Spanien. Mit falschen Papieren wollen sie die Pyrenäen überqueren, das Mädchen Núria soll sie führen. Rüdiger Bertram hat den Roman geschrieben, auf dem der Film basiert, der ohne Schnickschnack inszeniert ist und sich ganz auf die beiden Kinder konzentriert, die es schließlich, mit ganz unterschiedlichen Zielen, allein gemeinsam auf die Südseite des Gebirges schaffen müssen. Spannend und elegant fast jede Schmalzigkeit vermeidend.

Ali ist Halbwaise und lebt in Teheran; mit kleinen, nicht immer legalen Jobs hält er sich über Wasser. Aber nun bekommt er einen neuen Job: Auf einem Schulgelände soll ein Schatz zu finden sein, dafür muss er sich als Schüler dort einschreiben. Das bringt dem Jungen nicht nur neue Perspektiven, sondern sofort auch neue Probleme. Regisseur Majid Majidi erzählt genau von Armut und Sorgen und bietet auch kein einfaches Happy-End an; dafür aber Blicke auf die Schönheit der Welt auch dort, wo man sie nicht unbedingt erwartet.

In der Familie Knight ist Wrestling alles: Mama und Papa haben einen eigenen Verein irgendwo in der britischen Provinz, die Kinder Zak und Saraya bewerben sich bei der WWE – und bekommen eine Chance. Stephen Merchant macht (mit einer großartigen Florence Pugh in der Hauptrolle als Saraya) aus dieser Geschichte ein berührendes Drama, ein witziges Abenteuer, eine mireißende Sportgeschichte. Dabei ist es, glaubt es mir, völlig egal, ob man mit Wrestling etwas anfangen kann oder nicht – da fühlt man sich womöglich wie die Eltern von Zaks Freundin, als sie das erste Mal beim Abendessen mit den Knights zusammentreffen. Ein ganz wunderbarer Film, der im englischen Originalton sehr gewinnt. Dwayne “The Rock” Johnson hat einen charmanten Gastauftritt.