Jetzt wird es langsam eilig mit Geschenken, die noch unter den Baum gelegt werden sollen (oder wo auch immer ihr sie hinpackt, ich kenne auch Familien, da werden die Weihnachtspräsente versteckt), und falls Ihr gerne Filme verschenken möchtet, lasst es bitte gute Filme sein – ich habe da ein paar Vorschläge.
Ich halte mich hier kurz, zu den meisten Vorschlägen habe ich mich auf filmstarts.de und in den Herzdamengeschichten schon ausführlicher geäußert, ich ergänze das hier nur noch um ein paar einzelne Titel. Und natürlich haben meine Geschenkvorschläge aus dem vergangenen Jahr immer noch Gültigkeit, ebenso wie meine generelle Bestenliste. (Verlinkte Filmtitel verweisen auf die ausführliche Kritik hier im Blog.)
Ab fünf Jahren
Minuscule, die Serie
Hier sind kleine computeranimierte Insekten in größtenteils realen Umwelten unterwegs, minimalistische Abenteuer ohne (gesprochene) Dialoge, und trotzdem perfekt verständlich, immer nur wenige Minuten lang – perfekte Betthupferl in den meisten Fällen, gelegentlich zum Brüllen komisch, manchmal sehr, sehr melancholisch. Die erste Staffel gibt es hierzulande auf DVD, die zweite muss man aus Frankreich importieren (da aber keine gesprochenen Worte fallen, macht das gar nichts). Viele der früheren Clips gibt es aber auch kostenlos und ganz legal auf YouTube.
Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, große Freundschaft
Ziemlich gelungene Verfilmung, die gleich mehrere der Kinderbücher inkorporiert. (amazon)
Ab sechs Jahren
Die Legende vom Weihnachtsstern
Gelungene Fantasy-hafte Verfilmung eines norwegischen Märchens. (amazon)
Computeranimation mal weder niedlich noch als größtmögliche Annäherung an die Realität. Etwas sperrige Kinderbuchverfilmung, sehr unterhaltsam. (amazon)
Ab sieben Jahren
Krimi-Abenteuerfilm, dessen Protagonistin eine (ehemalige?) Katze ist. (DVD)
Ab acht Jahren
Rico, Oskar und die Tieferschatten
Ohne Scheiß der beste deutsche Kinderfilm des ablaufenden Jahres. (amazon)
Mitten in der Winternacht
Wie Rico, Oskar und die Tieferschatten die Verfilmung eines Buches von Andreas Steinhöfel (Es ist ein Elch entsprungen): Weihnachtskomödie mit Familien-Trennungsdrama im Hintergrund. Ein ziemlich frecher, sprechender Elch bruchlandet im Stall, was naturgemäß ziemlich viel Chaos hervorruft, zumal der Weihnachtsmann ohne ihn echt aufgeschmissen ist. (amazon)
Die Dinos
Kult-Fernsehserie aus den frühen 1990ern, der Form nach eine Familien-Sitcom, in der die aussterbende Spezies aber nebenher gesellschaftliche Themen der durchaus ernsteren Sorte abhakt. Jetzt erstmals als dicke Gesamt-DVD-Box erhältlich.
Ab zehn Jahren
Mein Superheldenfilm des Jahres (okay, nach Guardians of the Galaxy, aber der spielt in einer anderen Altersklasse). (amazon)
Clara und das Geheimnis der Bären
Mystisch-schöne Geschichte aus den Schweizer Bergen, aber beileibe kein Märchen und sehr von dieser Welt. (amazon)
Herrscher der Zeit
Großartiger Science-Fiction-Fantasyfilm von René Laloux und dem unnachahmlichen französischen Comiczeichner Moebius. Ein wilder Mix, wenig gradlinig, was schließlich auch für die Erzählung (Zeitreisen!) konstituierend wird. Eine meiner intensivsten filmischen Kindheitserinnerungen. (amazon)
Und sonst?
Wer noch nach weiteren Vorschlägen sucht, findet sie z.B. in der vom Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum herausgegebene Broschüre (PDF) zum Thema; ich finde zwar manche der Geschenktipps nicht so toll, aber ganz daneben liegen sie natürlich nicht, einen Blick ist das also allemal wert. Für erwachsene Cinephile hat außerdem Joachim Kurz drüben bei kino-zeit.de ein paar Geschenkvorschläge versammelt, die über das Gewohnte 08/15-Material hinausgehen.
Wer schließlich dem Kinderfilmblog etwas schenken will – hier gibt es eine Liste mit Kinderfilmen, über die ich mich, sollte davon eins unterm Baum landen, wohl aufgefordert, wenn nicht gar gezwungen fühlen würde auch zu schreiben; und diese zweite Liste deckt eher meine anderen, gelegentlich abseitigen Interessen ab. Es würde mich freuen.
(Fotos: Senator, polyband, KSM, farbfilm Verleih)