Natürlich ist Zoës Vater keine Wurst, da lügt der Filmtitel. „Du bist ein vollwertiger Fleischersatz!“, erinnert das elfjährige Mädchen ihn nachdringlich, als er gerade dabei ist, vor lauter Lampenfieber sein erstes Engagement hinzuschmeißen: eine kurze Rolle in einem Werbespot für vegetarische Würstchen.
Bis dahin ist schon viel passiert. Paul war gerade frisch befördert worden und saß im 17. Stock des Bankgebäudes ganz nahe bei seinem Chef, als sein Taschenrechner mit lautem Knall und etwas Rauch seinen Geist aufgab. Prompt kündigt er und erklärt daheim dann allen: Ich werde Schauspieler!
Mein Vater, die Wurst von Anouk Fortunier knöpft sich die Binnendynamik einer Kleinfamilie vor. Als erste rebellieren die beiden älteren Kinder dagegen, dass sich ihr Vater neu orientiert. Sie sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt und wollen keine Veränderungen. Zoë hingegen, die ihre kreative Ader in komplexen Zeichnungen und Collagen auslebt, wird zur unverzichtbaren Verbündeten ihres Vaters, der auf sich allein gestellt viel zu viel Angst hätte.
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Mein Vater, die Wurst (Mijn vader is een saucisse). Belgien 2021. Regie: Anouk Fortunier, 83 Minuten. FSK 0, empfohlen ab 10 Jahren. Kinostart: 20.03.2022.
(Foto: farbfilm/Kris Dewitte)