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Hachiko – Wahre Freundschaft währt ewig (1987)

Es beginnt und endet mit schlechtem Wetter. Beginnt mit einem Schneesturm im Jahr 1923, in dem Hachiko, der Titelheld, auf die Welt kommt, schon vor der Geburt als freundliche Gefälligkeit gedacht für Professor Hidejiro Ueno, der aber noch nichts von seinem Glück weiß: Eigentlich wollen seine Frau und er keinen Hund mehr, der Schmerz war so groß, als das Tier starb. Aber weil die Tochter es so sehr will, lassen sich die beiden dann doch zunächst überzeugen.

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Es endet bei schlechtem Wetter in einer Nacht im März 1935, mit dem Tod Hachikos vor den Toren der Bahnstation Shibuya, wo er zehn Jahre lang, seit dem Tod von Ueno, jeden Tag vergeblich auf sein Herrchen wartete.

Darin, in dieser geduldigen Treue des Hundes über den Tod hinaus, liegt der unwahrscheinliche wahre Kern hinter Hachiko – Wahre Freundschaft währt ewig (wohlgemerkt nicht das Remake mit Richard Gere): Die Geschichte von Hachiko ist nämlich verbürgt, seine letzten Jahre waren Stoff für Zeitungsberichte – und schließlich wurde dem treuen Hund sogar eine Statue errichtet, genau vor jenem Bahnhof, vor dem er wartend starb.

Seijirō Kōyamas Film erzählt das chronologisch, ein Hundeleben aus Sicht seiner Begegnungen mit Menschen. Die Hälfte seines Filmes lässt er sich Zeit, die zunehmend enge Beziehung zwischen Ueno und Hachiko zu beschreiben und zu zeigen; der Rest ist dann Trauer und, wenn man so will, eine Feier der Treue dieses Tieres. Zunächst versuchen Uenos Witwe und Freunde der Familie noch, ein neues Zuhause für den Hund zu finden, aber bald geben sie auf – stattdessen kümmern sich mal diese, mal jene Menschen um das Tier; aber niemandem wird er sich mehr fest anschließen.

Dieses, ja doch, Biopic mit einem ungewöhnlichen Protagonisten wird ruhig und unaufgeregt erzählt; Emotionen bleiben auch bei den Menschen stets sehr beherrscht, so dass daraus eine wunderbar ruhige tierische Liebesgeschichte ohne Schnörkel und Gefühlsduselei wird. Ein wenig erzählt es womöglich auch von der japanischen Gesellschaft dieser Zeit: Schon sich modernisierend (Ueno wirkt gelassen bis fast amüsiert, als er davon erfährt, dass seine noch unverheiratete Tochter schwanger ist), und doch sehr an Traditionen und ritualisiert wirkenden Verhaltensweisen festhaltend.

Und gerade ist das eine perfekte Möglicheit, um mit einem wirklich schön anzuschauenden Tier gemeinsam in eine Welt einzutauchen, die zeitlich und geograpisch ein ganzes Stück weit weg ist – und gerade in ihrem Verhalten gegenüber diesem Tier uns womöglich sehr nah.

Der Film ist bei zahlreichen Streaming-Anbietern als VoD verfügbar, zudem kostenlos, aber mit reichlich Werbung auch in Gänze auf YouTube bei Netzkino:

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Hachiko – Wahre Freundschaft währt ewig (Hachikō Monogatari). Japan 1987. Regie: Seijirō Kōyama, 107 Minuten. FSK 0, empfohlen ab 9 Jahren. (Bestellen bei amazon.de)

(Foto: Edel Germany GmbH)

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