Allgemein Ratgeber

Die Sache mit der FSK: Die Filmgorillas diskutieren Altersfreigaben

Mama, ich bin im ZDF! Silke Schröckert und Steven Gätjen haben sich für die Filmgorillas über die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) unterhalten – und wenden sich dabei auch der Frage zu, welche Filme sie als Kinder gesehen haben, die für ihr damaliges Alter wirklich noch nicht geeignet waren. (Ich habe ja schon öfter davon erzählt, wie wir als Kinder Tanz der Vampire gesehen haben. Das war eine nur teilweise gut Idee…

Dieses kleine Blog hier taucht am Ende des Beitrags ebenfalls auf, als sehr freundliche Empfehlung, da hier auch differenziertere Altersempfehlungen gegeben werden und gelegentlich diskutiert wird, welche Elemente eines Films für Kinder verstörend sein könnten. Danke dafür!

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Wer auf Twitter dazu mit Silke und Steven diskutieren möchte – das geht hier.

(Interessant am Rande übrigens, dass beide von den Filmen sprechen, die ihre Väter ihnen gezeigt und vermittelt haben – kann jemand hier mal von filmhistorisch prägenden Müttern erzählen?)

Mein erster Reflex gestern war, die FSK ein wenig in Schutz zu nehmen. Nicht hauptsächlich, weil sie ja eh ein beliebtes Ziel für Kampagnen und Beschimpfungen ist, die arme. Sondern vor allem deshalb, weil ihre Aufgabe eben eigentlich nicht das ist, was Steven und Silke hier vermissen: Wirkliche Altersempfehlungen zu geben. Die FSK ist zuständig für Freigaben gemäß dem Jugendschutzgesetz. Sie ist eben keine pädagogisch orientierte Einrichtung. Filme werden von der FSK weder ästhetisch noch pädagogisch bewertet (zumindest sollte es im Idealfall so sein), sondern allein danach eingestuft, ob sie – nach § 14 Abs. 1 des Jugendschutzgesetzes – die Entwicklung von Kindern in der jeweiligen Altersgruppe beeinträchtigen können.

Die Unterschiede dieser Vorgehensweise habe ich vor langer Zeit schon einmal hier zusammengetragen und auch mit Handlungsempfehlungen verbunden, vielleicht hier noch einmal kurz zusammengefasst:

  1. Orientiert Euch an den FSK-Freigaben nur für eine grobe Vorauswahl.
  2. Für konkrete, pädagogisch motivierte und basierte Altersempfehlungen gibt es z.B. die Kinderfilmwelt oder auch die Einschätzungen hier (jeweils unter einzelnen Kritiken oder in meiner Liste mit Filmempfehlungen, die gleich nach Altersempfehlung sortiert ist.
  3. Der Goldstandard ist und bleibt: Seht Euch die Filme vorher selbst an, wenn Ihr könnt. Ihr kennt Eure Kinder am besten und könnt einschätzen, was sie vertragen und was nicht.

Das ändert aber nichts an anderen Kritikpunkten, die die beiden äußern. Die Aufteilung der FSK-Freigaben in 0, 6, 12, 16 und 18 ist in der Tat viel zu grob, vor allem die in der Entwicklung der Kinder doch sehr großen Lücken zwischen 6, 12 und 16 müsste man etwas differenzierter einordnen. (Und die Sache mit Star Wars hatte ich auch schon einmal ausführlicher besprochen.)

Darüber hinaus sind die Freigaben gerade für ältere Filme oft seit deren Kinostart oder Erstbewertung nicht mehr verändert worden. Im Horrorgenre hat das zum Teil bizarre Folgen, weil sich die Freigaben eben doch mit moralischen und ästhetischen Bewertungen verändern. Aber das wird vielleicht einmal ein eigener Blogartikel.

(Foto: Screenshot von YouTube)

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