Der Fuchs wäre so gern groß und böse; und eigentlich hat er auch wirklich Appetit auf Fleisch. Aber immer, wenn er auf den Bauernhof kommt, wird er von allen mehr oder minder freundlich gegrüßt – nur die Henne ist genervt: Jetzt kommt er schon zum dritten Mal diese Woche. Als er sie zu beißen versucht, hat sie die Nase voll und schmeißt ihn hochkant vom Hof – immerhin hat der Bauershund ihm schon ein paar Rüben zum Mitnehmen eingepackt.
Aber so kann’s nicht eingehen, findet der noch gefräßigere Wolf, und schlägt ihm einen Plan vor. Wenn niemand vor dem Fuchs Angst hat, dann muss er sich halt die Schwächsten vom Bauernhof mitnehmen und sie das Fürchten lehren: frisch gelegte Eier. Gesagt, getan: In der nächsten Nacht stiehlt der Fuchs die drei Eier unterm Hintern der Henne weg. Dummerweise identifizieren die drei Küken direkt nach dem Schlüpfen den Fuchs als ihre Mama – und lassen sich auch nicht mehr vom Gegenteil überzeugen. Als er ihnen eine wirklich furchtbare Geschichte vom großen, bösen Fuchs erzählt, kriechen sie nur noch dichter an ihre Mama heran.
Le Grand Méchant Renard heißt diese Geschichte im Original und der Titel ist natürlich ironisch gemeint: Ein weicheres Herz als dieser Fuchs kann man kaum haben, aber was will man auch machen, wenn man von drei niedlichen Küken adoptiert wird? Das Lehrstück über den freiwillig-unfreiwilligen Adoptivvater ist ein Teil von Der kleine Fuchs und seine Freunde, einem beglückend komischen Animationsfilm aus Frankreich, dessen drei Episoden jeweils als eigenständige Stücke in einer von Tieren präsentierten Theateraufführung gezeigt werden.
Die ausführliche Kritik gibt es drüben bei kino-zeit.de! (Den Film gibt es, obwohl ein deutscher Kinostart geplant war, nach wie vor leider nur auf französischsprachiger DVD.)
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