Festivals Filmkritiken

Ernest & Célestine (2012)

Die Welt von Ernest & Célestine ist zweigeteilt: Oben, in einer Welt leben die Bären und gehen diversen Berufen nach. Unten wohnen die Mäuse, und sie haben große Angst vor den Bären: das gebräuchlichste Schreckgespenst in der Kindeserziehung ist der böse Bär, der die kleinen Mäuse holt. Célestine beeindruckt das nicht zu sehr. Sie gehört zu den unzähligen Tieren, die als Zahnmaus die ausgefallenen Zähne kleiner Bären einsammeln; und als sie nach einer ziemlich dramatischen Fluchtaktion in einer Mülltonne einschläft, wird sie am nächsten Morgen von dem sehr hungrigen und ziemlich einsamen Bären Ernest fast aufgefressen:

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Die Tiergemeinschaften sind veritabel vermenschlichte Gesellschaften: bei den Mäusen dreht sich alles um die Beschaffung neuer Zähne, die die Mäuse brauchen, um die Schneidezähne älterer Mäuse zu erneuern. Bei den Bären hingegen ist’s noch etwas allzu menschlicher.

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Da ist zum Beispiel der Süßwarenhändler, der seine Waren gerne vor allem den Kindern andient; und direkt gegenüber betreibt seine Frau einen florierenden Handel mit Ersatzzähnen… so wird auch noch ein wenig Kapitalismuskritik ganz nebenbei mit untergebracht.

Ernest et Célestine, zweifellos einer der wunderbarsten Trickfilme der vergangenen Jahre, schwelgt im Zeichentrick, mit einem Animationsstil, der sich an die Zeichnungen anlehnt, die auch die Bücher von Gabrielle Vincent ausmachen, auf denen der Film basiert.

Und obwohl in dem Film von Stéphane Aubier, Vincent Patar und Benjamin Renner viel Politisches und jede Menge Sozialkritik versteckt sind – unsere Welt wird da bis zur Kenntlichkeit entstellt -, wird er weder je belehrend noch gedankenschwer. Stattdessen bleibt er stets so elegant tänzelnd wie seine Animation, nicht zuletzt aufgrund der in Bild wie Charakter so wunderbar gezeichneten Protagonisten und ihrer anfangs etwas ungelenken Freundschaft.

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In Frankreich ist der Film, der unter anderem 2013 mit dem César als bester Animationsfilm ausgezeichnet wurde und sich meiner Einschätzung nach für Kinder ab ca. fünf Jahren eignet, bereits auf Blu-ray (amazon) erschienen; auf eine DVD-Auswertung hierzulande (von einem Kinostart wage ich gar nicht zu träumen) wird man wohl noch eine Weile warten müssen. (Ergänzung: Inzwischen ist der Film nicht nur in Deutschland erhältlich – bestellen bei amazon.de – auch eine Fortsetzung ist für das Jahr 2023 angekündigt.)

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Ernest & Célestine (Ernest et Célestine), Frankreich 2012. Regie: Benjamin Renner, Vincent Patar, Stéphane Aubier. 79 Minuten, FSK 6. Bestellen bei amazon.de.

(Foto: Filmfest München)

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