„Deine Welt sind die Berge“, summt es den meisten, die den 1970er- und 1980er-Jahren nicht ganz ohne Fernsehen aufgewachsen sind, wahrscheinlich im Kopf herum, wenn der Name Heidi fällt. Und ruft wohl auch die Bilder aus der Zeichentrickserie auf, die für eine ganze Generation die Imagination der Schweizer Alpen und ihrer Bewohner_innen geprägt hat. Es ist nicht ganz frei von Ironie, dass diese Serie in Japan entstanden ist; Isao Takahata führte Regie und Hayao Miyazaki arbeitete bei den Animationen mit; die beiden gründeten später das Ghibli-Studio.
Ihre Heidi-Serie dürfte die kulturell wirkmächtigste Verfilmung der Bücher von Johanna Spyri sein, auch wenn es bei weitem nicht die erste war; schon Shirley Temple spielte 1937 das Mädchen mit dem Geburtsnamen Adelheid, und davor gab es mindestens einen Stummfilm.
Der Animationsfilm Heidi – Die Legende vom Luchs von Tobias Schwarz lehnt sich – wie bereits die 2015 produzierte Fernsehserie – zumindest oberflächlich sehr an die Vorarbeiten von Isao Takahata an, insbesondere in der Gestaltung der Figuren. Auch das Titellied der Serie, das seinerzeit von den Schwestern Gitti und Erika gesungen wurde, klingt für eine kurze Sequenz im Hintergrund an. Der neue Film ist allerdings weder ein Remake noch eine Neuverfilmung, sondern (anders als zum Beispiel die Verfilmung mit Bruno Ganz) gewissermaßen eine Fortschreibung der Geschichte um Heidi.
Ist Heidi – Die Legende vom Luchs wieder eine Variante des neuen alten Heimatfilms im Kinderkino? Wird mehr daraus als eine schmalzige Feier der (digital erstellten) Schönheiten des Alpenraums? Für den Filmdienst habe ich mir diese neue Heidi-Variation gründlich angesehen.
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Heidi – Die Legende vom Luchs. Deutschland/Belgien/Spanien 2025. Regie: Tobias Schwarz, 79 Min. FSK 0, empfohlen ab 8 Jahren. Kinostart: 26. Juni 2025.
(Fotos: Leonine/Studio 100)