Filmkritiken

Elli – Ungeheuer geheim (2024)

Elli möchte kein erschreckendes Gespenst sein, auch wenn ihr Onkel Chamberlain ihr im Swusch- und Buuuh-Unterricht unbedingt alles beibringen möchte, was sie dafür wissen muss. Allerdings wird seine Belehrung der jungen Geisterdame dadurch unterbrochen, dass erst Herr Kürbiskopf panisch an der Tür des Spukhauses klingelt und anschließend geisterjagende Drohnen ins Haus eindringen – im Auftrag des von Menschen geschaffenen Supercomputers „Quantrix“ sollen sie alle „Abnormen“ einfangen.

Wobei „einfangen“ in Elli — Ungeheuer geheim konkret „digitalisieren“ genannt wird, denn Werwölfe, Horntrolle, Mumien und eben Gespenster werden von den Strahlen der Drohnen in „Digits“ zerlegt, dann eingesaugt und anscheinend im Turm von „Quantrix“ wieder zusammengesetzt – nur halt eingesperrt in große, durchsichtige Platten, die wie Glasscherben aussehen.

Dass sich dieses „Digitalisieren“ in der Beschreibung so seltsam anfühlt, könnte entweder ein Effekt der an vielen Stellen schlampig wirkenden Genrevermischung sein, die Piet De Rycker und Jesper Møller in ihrem Kinderfilm vornehmen – hier nicht wirklich tief verstandene modernste Technologie, dort eine nie erklärte Vielfalt an Monsterwesen, die im Grunde ihres Herzens äußerst freundlich sind. Oder es ist ein mehrschichtiger, selbstkritischer Kommentar zum digitalen Herz des Animationsfilms selbst, das Monster einsaugt, in Nullen und Einsen zerlegt und dann gewissermaßen zweidimensional und unbeweglich wieder ausspuckt.

Gruselig wird Elli — Ungeheuer geheim nie wirklich; ob der Film sonst wenigstens unterhaltsam wird, habe ich in meiner Kritik für Kino-Zeit zu fassen versucht.

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Mehr Informationen

Elli – Ungeheuer geheim (Elli and the Ghostly Ghost Train). Deutschland, Kanada 2024. Regie: Piet De Rycker, Jesper Møller, 87 Min. FSK 0, empfohlen ab 8 Jahren. Kinostart: 27. Juni 2024.

(Foto: Wild Bunch)

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