Einen Schatz gebe es zu finden, erzählt ihm der alte Gauner, direkt unter dem Friedhof. Von oben komme man allerdings nicht heran, deshalb müsse Ali sich direkt nebenan in der Schule einschreiben. Aus deren Keller lasse sich dann ein Gang graben, direkt zum Schatz hin.
Als armer Halbwaise hat man es nicht leicht in Teheran; der 12-jährige Ali hält sich und seine drei besten Freunde mit allerlei Jobs über Wasser. Hauptsächlich arbeiten sie für einen Reifenhändler, gelegentlich klauen sie aber auch Reifen direkt von Luxuskarossen im Parkhaus. Jetzt also eine Schatzsuche – auch wenn die Anmeldung an der Schule für Straßenkinder eigentlich schon abgelaufen ist, mit Beharrlichkeit bekommen die Jungs doch noch einen Platz.
Der iranische Regisseur Majid Majidi hat schon 1997 mit seinem kleinen Meisterwerk Kinder des Himmels die Armut in Teheran in den Blick genommen. Ungeschönt, aber auch ohne Larmoyanz und Dramatisierung. Echos dieses Films durchziehen nun auch Sun Children: in den Namen der Kinder (Ali und Zahra), aber auch visuell im Kontrast der hohen, sauberen Häuser in den wohlhabenden Vierteln zu den Häusern und Straßen der Armen – manchmal hat man fast das Gefühl, der Kamera wieder durch die Straßen von vor fünfundzwanzig Jahren zu folgen.
Meine ausführliche Kritik zu dem außergewöhnlichen Sun Children findet Ihr drüben bei Kino-Zeit.
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Sun Children (Khorshid). Iran 2020. Regie: Majid Majidi, 99 Minuten. FSK 12, empfohlen ab 12 Jahren. Kinostart: 05.05.2022.
(Fotos: MFA+)