„Oh Gott, gib mir Kraft!“ So spricht nicht der Junggeselle über das im zur Betreuung zugefallene 11jährige Mädchen, seine Nichte – nein, so spricht sie über ihn, als sie mit Freund_innen aus der Schule nach Hause kommt und er die Hausaufgabenrunde durch sein Orgelspiel stört. Sie stöpselt ihm dann seine Kopfhörer ein.
Bach und Broccoli ist ein leider recht vergessenes Kleinod des kanadischen Kinos, ein ruhiger, emotional so aufrechter wie überzeugender Film über die Annäherung zwischen Onkel und Kind, über unterdrückte Trauer und Gefühle, und natürlich ein bisschen darüber, wie die gnadenlose Offenheit und Ehrlichkeit eines jungen Mädchens das Leben der Erwachsenen um sich herum ziemlich durcheinander wirbeln kann.
Die Hauptfigur Fanny erinnert mich dabei – mit ihrem positiven Gemüt und der Neigung zum Einsammeln herumstreunender Tiere – ein wenig an Rocca aus Rocca verändert die Welt, nur eben ohne Superfähigkeiten und aufgebauschte Antagonismen. Hier geht es einfach um das Leben im ganz direkten Umfeld. Mein Streaming-Tipp diese Woche, ausführlich gepriesen bei Kino-Zeit.
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(Foto: Leonine)
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