Die Film-Weihnachtsmänner der Gegenwart stehen, so scheint es, unter dem Druck, zeigen zu müssen, wie das denn bitte gehen soll mit den ganzen Geschenken. Immerhin machen Kinder ja etwa ein Viertel der Weltbevölkerung aus – 2 Milliarden Wunschzettel, ob geschrieben oder im Herzen getragen, wären also zu beantworten. Arthur Weihnachtsmann hatte deshalb vor einigen Jahren die Elfen am Nordpol in militärisch strukturierte Ordnung gebracht; das erscheint den friedlichen Gedanken des Festes zwar doch sehr entgegengesetzt, aber dafür müsste ein Film seine eigenen ideologischen Voraussetzungen hinterfragen – während er völlig unironisch von einem durch Coca-Cola rot eingefärbten Weihnachtsmann erzählt.
Santa & Co. gibt sich etwas mehr ironische Distanz – Santa läuft ganz in grün herum und weiß überhaupt nicht, was dieses „Coca-Cola“ sein soll, und sein Schlitten schiebt später, knapp über die Champs-Elysées fliegend, unfreundlich einen roten Lieferwagen der Marke zur Seite. Da mag sich ein französischer Film von so einem komisch-amerikanischen Getränkeladen nichts vorschreiben lassen.
Auch wenn ich gerade eben gesehen habe, dass zumindest der deutsche Trailer (unten zu sehen) aus dem roten Lieferwagen mit Markenlogo einen weißen Lieferwagen ohne jede Kennzeichnung macht – Santa & Co. ist in der Tat ein erstaunlich witziger und emotional ehrlicher Weihnachtsfilm geworden. Was man bei Alain Chabat nicht unbedingt erwartet hätte. Meine ausführliche Kritik bei kino-zeit.de findet Ihr hier.
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Santa & Co. – Wer rettet Weihnachten? (Santa & Cie.), Frankreich 2017. Regie: Alain Chabat, 96 Minuten. FSK 0, empfohlen ab 7 Jahren.
(Foto: Gaumont)
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