Mit Rico, Oskar und der Diebstahlstein gehen die Abenteuer der beiden Jungs in die dritte (und letzte) Runde – vor zwei Jahren hatten die beiden im Kino ihren fulminanten Einstand.
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Für filmstarts.de habe ich aufgeschrieben, warum ich den Film von Neele Leana Vollmar nur wärmstens empfehlen kann, aber hier sind noch ein paar Gründe:
- Weil hier (wie schon im Buch) ein Schwulenpaar ganz selbstverständlich vorkommt. Niemand findet das seltsam oder thematisiert ihre Homosexualität, niemand hat Angst oder glaubt, sie seien pädophil.
- Weil sich hier Freunde streiten und wieder vertragen. Weil sie über ihre Gefühle mal sprechen, mal nicht.
- Weil es Unsicherheit gibt und Traurigkeit.
- Weil sich die Jungs am FKK-Strand ausziehen (zur besseren Tarnung, wie Rico völlig klar konstatiert) und dann sichtbar und ohne Klamauk zwischen Nonchalance und Scham schwanken, ganz wie es Kindern in diesem Alter angemessen ist.
- Weil man hier nicht unbedingt stark sein muss und auch schon einmal Mist bauen kann. Weil daraus nicht gleich ein den Film entscheidendes Drama konstruiert wird.
- Weil hier Intelligenz nicht alles ist und Stärke schonmal gar nicht.
- Weil hier die meisten Menschen erst einmal guten Willens, aber eben auch nicht vollkommen sind. So wie das im Leben oft genug auch der Fall ist.
- Weil ich die alten Bundesbahn-Waggons so lange schon nicht mehr im realen Leben gesehen habe.
- Weil ich jetzt nicht mehr “Bernstein” sagen kann, ohne an Durchfall zu denken.
- Weil der Film Hoffnung für’s deutsche Kinderkino macht. Trotz allem.
- Weil wir noch mehr Filme brauchen, in denen Gehörlose ganz nebenbei und unproblematisch in die Handlung und ins Leben integriert werden.
- Weil Kinder im “echten Leben” eben auch all das sind: Schlau und dumm, mutig und ängstlich, stark und schwach, frech und freundlich.
- Weil der Film (wie schon seine Vorgänger) “Stars” in kleinen Cameo-Rollen platziert, ohne großen Bohei darum zu machen.
- Weil sich hier geradezu surreale Momente elegant in eine quasi-realistische Handlung einbetten. Und damit zeigen, was Kino kann, ganz ohne Superhelden und große Spezialeffekte.
- Weil wir immer wieder eine Dosis Ostsee für die Sehnsucht brauchen, und eine Ahnung von Sommer gerade wirklich sehr dringend.
- Weil Neele Leana Vollmar nach zwei großen Filmerfolgen jetzt hoffentlich weiter gutes Kino machen darf.
- Weil hier die Kinder klar im Zentrum stehen, ihre Gefühle, Gedanken und Sorgen – und Eltern deshalb mal Nebensache, mal absolut wichtiger Teil des Ganzen sind.
Ab sofort im Kino.
Rico, Oskar und der Diebstahlstein, Deutschland 2016. Regie: Neele Leana Vollmar, 94 Min. Kinostart: 28. April 2016. FSK 0. (Empfehlung: ab 8 Jahren)
(Fotos: 20th Century Fox)