Mich beschäftigt schon seit längerem und eigentlich recht ergebnislos die Frage, wie viel Tod und Sterben man Kindern eigentlich im Film zumuten könne. Meine Kinder geben ihre eigene Antwort darauf, indem sie auf (auch nur vage) bedrohliche Szenarien auf jeweils eigene Weisen reagieren, und insofern ist wahrscheinlich klar: Darauf kann es nur eine sehr personalisierte Antwort für jedes einzelne Kind geben.
Aber ist das Thema Tod und Sterben womöglich eins, vor dem wir den Kindern erst Sorgen einflößen, weil wir selbst so ungern über den Tod sprechen? Und ist nicht womöglich eine Beschäftigung aus sicherer Entfernung sinnvoll, bevor einem das Leben den Umgang mit dem Tod (einer geliebten Person) uns irgendwann unversehens, ungeplant und ungewollt aufdrängt? Ich musste da gestern noch einmal drüber nachdenken, nachdem ich gestern Caspars insgesamt ganz wunderbares Gespräch mit Judith Holofernes angehört hatte, in dem es – ganz am Rande nur – auch um die Frage ging, ob nicht womöglich der Tod eines Haustieres auch sinnstiftend genutzt werden könnte, um auf den Tod als Teil des Lebens zu gewöhnen.
Allerdings würde ich dennoch natürlich keinem Kind das aufzwingen wollen. Der Film und die TV-Serie, die ich diese Woche in meinem Familienfilmtipp zum Wochenende auf filmstarts.de empfehle, integrieren das Sterben einzelner Figuren jedenfalls fest – und mehr oder minder grausam – in ihre Geschichte: Wie die Tiere den Wald verließen von 1993 und die wesentlich bekanntere Richard-Adams-Verfilmung Watership Down: Unten am Fluss. Beides keine leichte Trickfilmkost, aber sehenswert auf jeden Fall.
(Collage: Filmstarts)