Der deutsche Märchenfilm der Gegenwart hat ja üblicherweise vor allem das Problem einer allzu großen Betulichkeit. Da werden brav klassische Texte abgefilmt und ästhetisch in ein übermäßig sauberes, weitgehend keimfreies Mittelalter versetzt, das in dieser Form selbst auf Re-Enactment-Veranstaltungen kaum als realistisch durchginge. Aber man bedient natürlich damit auch ein spezielles Publikum, nämlich meist sehr junge Fernsehzuschauer am Sonntagmorgen, irgendwann rund um die Sendung mit der Maus – und ein Gutteil der Bravheit ist sicher auch dem Umstand zu verdanken, dass die Fernsehanstalten die Projekte mit Geld und Meinungen begleiten.
Eine solche Finanzierungskonstruktion hat der Erstlingsfilm von Franziska Pohlmann wahrlich nicht. Die Krone von Arkus entstand als Liebhaberprojekt aus ihrem eigenen gleichnamigen Theaterstück, das Geld wurde vor allem mithilfe von Gönnern und Fans zusammengekratzt und schließlich wurde der Film mit einem Minimalbudget irgendwie zu Ende gebracht, aus dem – so berichtete sie ausführlich auf dem Filmfest Hamburg – offenbar viel zu viele Beteiligte nicht wirklich viel Geld haben konnten und wollten. Billiger als im Anspruch vergleichbare Produktionen sieht der Film deshalb allerdings nicht aus.
Weiterlesen: Meine vollständige Kritik zu Die Krone von Arkus ist auf kino-zeit.de erschienen.
https://www.youtube.com/watch?v=Uonu4jQuAeE
(Foto: Filmfest Hamburg/pohlmann creatives)