Die besten Science-Fiction-Filme sind ja meist Meditationen über die Gegenwart, Betrachtungen über eine mögliche Zukunft (ausgehend vom Hier und Jetzt). Oder es sind Fragen an aktuelle Probleme durchs Brennglas imaginierter Möglichkeiten (seien sie technischer oder anderer Natur). Letztlich sind Technologie, der wissenschaftliche Fortschritt – oder was auch immer die Andersartigkeit dieser Welt ausmacht – die Möglichkeiten für ein anderes Erzählen, eine andere Beleuchtung der conditio humana, die heimlich im Zentrum der Kamera steht.
Womöglich ist das ein wenig viel poetologischer Ballast für einen zunächst mal charmanten Streifen wie T.I.M., aber Rolf van Eijks Kinderfilm bringt so viel Melancholie und Traurigkeit mit, so viel Schweigen und Gewicht, dass es nicht unangemessen scheint.
Der elfjährige Tibor lebt nach dem Tod seiner Mutter allein mit seinem Vater in einer Welt, die sehr an den sozialen Wohnungsbau unserer Gegenwart erinnert aber ins Extrem verdichtet ist: Die Häuser sind grau und hoch, kein Grün ist zu sehen. Die Leute lassen sich ihre Einkäufe und vieles mehr von Robotern hinterhertragen – keine eleganten, designten Figuren à la I, Robot, sondern ungelenke Dinger, die große Röhrenbildschirme als Gesicht haben, mehr IBM als Mac.
Hier weiterlesen: Die vollständige Besprechung zu T.I.M. ist auf kino-zeit.de erschienen.
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T.I.M. (T.I.M. – The Incredible Machine), Dänemark/Niederlande 2014. Regie: Rolf van Eijk, 80 Min. FSK 6, empfohlen ab 8 Jahren.
(Fotos: Filmfest München)