Filmkritiken

Prinz Ribbit (2014)

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Ihren neuen Animationsfilm Prinz Ribbit haben die Damen und Herren von Splendid Film so tief unter dem Radar rauschen lassen, dass sie in zum Kinostart noch nicht einmal in der Auflistung aller aktuellen Kinostarts in der Süddeutschen Zeitung erscheinen. Sie werden ihre Gründe haben, der Glaube daran, dass ein richtig guter Film sich schon von alleine durchsetzen werde, sollte es jedenfalls nicht sein. Sie würden arg enttäuscht.

Prinz Ribbit hat ein Identitätsproblem, und das trifft auch auf seinen Protagonisten zu: Ribbit ist ein Giftfrosch irgendwo im Dschungel, seine beste Freundin Sandy ist ein Flughörnchen, und er selbst fühlt sich nicht als Frosch (Herumhüpfen findet er so doof wie Wasser) – er weiß aber nicht, was er eigentlich ist. Irgendwann redet ihm eine durstige Vampirfledermaus ein, er sei ein verzauberter Menschenprinz, woraufhin er sich aufmacht, von einer menschlichen Prinzessin geküsst zu werden… Vorher aber kämpft er noch mit ein paar Baby-Raubkatzen in einem abgestürzten Flugzeugwrack, und schließlich muss er die Prinzessin – Herrscherin eines im Dschungel lebenden Eingeborenenstamms, wie es scheint, womöglich auch Inkas – vor den Intrigen ihres Beraters bewahren, der sie mit dem Sekret von Ribbits Artgenossen kurz vor ihrer Krönung zur Königin ermorden will.

Wenn Sie sich jetzt fragen „Hä?“, haben Sie recht – das klingt nicht nur wirr, das ist es auch. Prinz Ribbit hat zwar einen vermeintlich roten Faden – Ribbits Suche nach der eigenen Identität -, schweift aber hierhin und dorthin ab, nebenbei geht’s natürlich auch noch darum, dass Sandy sehr in Ribbit verliebt ist, er aber zu doof, um das zu kapieren … all diese Dinge halt. Aber da man für keine der Figuren mehr als nur oberflächliches Interesse aufbringen kann, ist das auch ziemlich egal.

Der Film ist durchzogen von Standardsequenzen des animierten Abenteuerfilms – mal fährt man mit Baumstamm auf einen Wasserfall zu, mal gilt es ein Krokodil zu bekämpfen –, allerdings ist die Qualität der Animation allenfalls erbarmungswürdig, meist jedoch horrend schlecht; auch die Dialoge sind fad und damit der flachen, einfallslosen Handlung entsprechend. Immerhin ist die Synchronisation einigermaßen gelungen und prominent besetzt – unter anderem leihen Paul Panzer, Oli P. und Tom Gerhardt, natürlich wird viel mit, naja, „witzigen“ regionalen Akzenten (Kölsch etwa) gespielt. Wer’s mag. Alle anderen sollten diesem Machwerk fernbleiben.

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Prinz Ribbit (Ribbit 3D), Malaysia 2014. Regie: Chuck Powers, 89 Min. FSK 0. Kinostart: 9. Oktober 2014.

(Fotos: Splendid/Sony)

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