Es ist natürlich mutig, sich mit den finanziellen Mitteln für einen deutschen Kinofilm an ein computeranimiertes Projekt zu wagen – schließlich tritt man dabei gegen so hochkarätige amerikanische Konkurrenten wie Ratatouille (2007) an, die mit so viel technischer Erfahrung und monetärer Gelassenheit aufwarten können, dass ein hiesiger Streifen kaum mithalten kann. Insofern haben sich Michael „Bully“ Herbig und sein Team, allen voran die Münchner Firma Scanline, mit der Herbig bereits bei (T)raumschiff Surprise (2004) und Hui Buh – Das Schlossgespenst (2006) zusammengearbeitet hatte, mit ihrem neuen Film Lissi und der wilde Kaiser weit aus dem Fenster gelehnt.
Technisch hat man sich dann auch auf das Wesentliche besonnen – der Film zeigt solide dreidimensional animierte Figuren, comichaft überzeichnet und ohne allzu große Detailtiefe – nur eine Figur darf mit wogendem Fell glänzen, das aber keineswegs an die computergenerierten Haare etwa aus Die Monster AG (2001) heranreicht, die Frisuren aller anderen sitzen für gewöhnliche wie betoniert. Die Stärken von Lissi und der wilde Kaiser liegen denn auch auf ganz anderer Ebene.
Weiterlesen: Meine vollständige Kritik zu Lissi und der wilde Kaiser erschien im Dezember 2007 auf critic.de.
(Foto: herbX film/Constantin)