Das sind die eigentlichen Zauberwelten: Die der unseren so nahe kommen, dass zuweilen die Unterscheidung zwischen Realität und Traumwelt, zwischen Zauber und Asphalt fast unmöglich wird, weil eines ins andere übergeht. Eine solche Welt zeichnet (im Wortsinn) der tschechische Film Der blaue Tiger auf die Leinwand, und wer sich einmal darauf einlässt, wird dem titelgebenden Tier gerne in seinen Urwald folgen.
Johanna (Linda Votrubová), neun Jahre alt, lebt mit ihrer Mutter (Barbora Hzánová) im Botanischen Garten der Stadt, in dem Herr Blume (Jan Hartl) mehr schlecht als recht versucht, die vielen Pflanzen gedeihen zu lassen; so richtig will es nicht sprießen, richtig wuchtige Pflanzenvielfalt sieht anders aus. Dafür blüht es in Johannas Phantasie; vor ihrem Auge wachsen Zeichnungen mitten in der realen Welt, und was sie in das Buch malt, das sie immer bei sich trägt, erwacht sofort zu bewegtem Leben. Sei es auf ihrem Schulpult, in ihrer Badewanne, an einer leeren Wand – immer bewegt sich mehr, als die Welt eigentlich zu bieten hat.
Weiterlesen: Meine ganze Kritik zu Der blaue Tiger auf kino-zeit.de.
Außerdem: Ein Interview mit dem Regisseur Petr Oukropec.
(Foto: Farbfilm-Verleih)
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