First Blood läuft im Kino, der erste Rambo-Film, und draußen steht der schmächtige Will Proudfoot, elf Jahre alt, mit seiner Gemeinde und protestiert gegen das Böse auf der Leinwand. Dabei wird der Freche im Kinosessel zu einer viel größeren Herausforderung: Denn drinnen fläzt sich Lee Carter, ungefähr gleich alt, aber ungleich selbstbewusster, in den roten Bezug, eine Videokamera locker auf die Leinwand gerichtet, eine Zigarette in der anderen Hand.
Es sind die 1980er in der Provinz, und das Kino ist ein Raum voller Versprechen: Versuchungen, Grenzüberschreitungen, Geschichten. Will malt Hefte, Bücher und Klowände mit Cartoonbildern voll, Lee produziert Raubkopien und träumt aber eigentlich davon, einen eigenen Film zu machen – der wird am Ende sogar in eben diesem Kino laufen, das am Anfang zu sehen ist. Garth Jennings hat mit Der Sohn von Rambow dem Kino als Möglichkeitsraum ein Denkmal gesetzt und damit ein Motiv auch in den Kinderfilm übertragen, das das Kino schon seit seinen frühen Tagen kennt: Eine Illusionsmaschine, die sich selbst reflektiert und vergrößert.
Dass es hier zuallererst die Muskelmänner und Actionszenen sind, die Kinderaugen (lies: Jungsaugen) zum Leuchten bringen, kommt nicht von ungefähr. Immer wieder sind es die wilden Kämpfe und großen Sieger, die im Kinderfilm auf den Leinwänden strahlen.
Für Kino-Zeit habe ich mir in einem Essay Gedanken darüber gemacht, wie sich das Kino im Kinderfilm auch selbst reflektiert – und wie sich im Wandel womöglich Geschlechterrollen und Medienwechsel miteinander verbinden.
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(Foto: Neue Visionen Filmverleih)