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Das gar nicht verflixte siebte Jahr Kinderfilmblog

tl;dr: Das Kinderfilmblog wird heute sieben, ich freue mich wie Bolle. Und bitte Euch um Verbesserungsvorschläge, Wünsche, Filmkritik-Wünsche und sonstige Anmerkungen in den Kommentaren!

Heute vor sieben Jahren habe ich mit einem Blick auf aktuelle DVDs dieses Blog hier in die Welt geschubst und gleich am Tag darauf mal gefragt: Wozu ein Kinderfilmblog? Das war im Grunde ein kleines Mission Statement, wie man im Marketing-Deutsch so sagt, eine Zielrichtung, die aber bis heute für mich immer noch stimmt, trotz einiger Schlenker, die es zwischendurch gab. Es geht mir immer noch um das Kinowunderland, in dem gelacht, gelernt, geweint und vor allem viel gefreut wird. (Nein, das darf man grammatisch eigentlich nicht, aber genau deshalb gehört es genau so dahin.)

Ich hatte eigentlich eher aus einer Stimmung heraus mit diesem Blog begonnen, aus einer vagen Unzufriedenheit heraus, die wahrscheinlich eher mit meiner Ahnungslosigkeit zu tun hatte als irgendeinem äußeren Phänomen. Inzwischen ist es nicht nur meine ganz persönliche Ecke im Filmuniversum geworden, sondern auch eine Leidenschaft, wegen der ich mich hingebungsvoll aufregen kann.

Sieben Jahre, Mannomann. Ich habe, auch aus den Jahren davor – ich schreibe seit 2004 regelmäßig über Film, meine erste Kritik wird aber heuer wahrscheinlich 23 Jahre alt und regte sich über Der Campus auf – inzwischen online Kritiken über mehr als 280 Kinderfilme geschrieben und vor allem in den letzten sieben Jahren enorm viele gesehen, über die ich nicht geschrieben habe. Es waren großartige Filme dabei, die dann auch ein großartiges Publikum fanden, und furchtbare Machwerke, die trotzdem viel gesehen wurden. Ich habe Meisterwerke gesehen, die kaum jemand anders zu Gesicht bekam, und Schrotthaufen, die gnadenvoll versanken.

Ich habe hier inzwischen mehr als 220 Kurzfilme vorgestellt, über neue DVD- und Kinostarts geschrieben, mich in Kolumnen und Rants hier und anderswo über Kinderfilme aufgeregt, gefreut und beschwert.

Vor allem habe ich inzwischen viele Leute kennengelernt, auf Festivals, Tagungen und bei kleineren Gesprächen, die ähnlich leidenschaftlich nach guten Kinderfilmen suchen, darüber schreiben und/oder sie noch in ganz anderen Formen als ich an die Menschen, Eltern wie Kinder, bringen. Mit manchen von ihnen saß ich in Jurys; fürs just vergangene Jahr war ich zum dritten Mal in der Jury des Verbands der deutschen Filmkritik für den besten deutschen Kinderfilm – das war großartig. Es sind sieben lange Jahre gewesen und fühlt sich in dieser Hinsicht immer noch an wie der Anfang einer Reise.

Ein großes Dankeschön an Euch alle

Das siebte Jahr des Kinderfilmblogs war wirklich alles andere als verflixt. Aus nicht ganz so hervorragenden beruflichen Gründen (die dann eine gute Lösung fanden) hatte ich mehr Zeit als in den Jahren davor, und dann war da auch noch das Buch, das ja auch ein Kind dieses Blogs ist – und das alles gab Schub, machte mehr und mehr Freude. Und mehr und mehr Gesichter hinter meinen Leser_innen wurden sichtbarer, mit persönlichen Treffen auf der Blogfamilia, in Fulda, Berlin oder anderswo.

Nicht zuletzt wurden auch die Leser_innen dieses kleinen Blogs hier immer zahlreicher. Die Statistikkurve für einzelne Seitenzugriffe im Jahr 2019 (blau) im Vergleich zum Jahr 2018 (orange) sieht so aus:

Wer öfter mal Webstatistiken anschaut, wird verstehen, warum mich diese Kurve hüpfen lässt. In etwas greifbareren Zahlen bedeutet sie, dass in diesem Jahr über 80% mehr einzelne Texte in meinem Blog aufgerufen wurden als im Vorjahr, die Zahl der Leser_innen ist um über 65% gewachsen. Das freut mich sehr, weil es für mich bedeutet, dass das, was ich hier schreibe, auch wirklich für viele von Euch interessant ist.

Und deshalb möchte ich mich bei Euch bedanken – bei denen, die gelegentlich lesen, die regelmäßig lesen, die anderen vom Kinderfilmblog erzählen – persönlich, privat, öffentlich auf Twitter und Facebook und anderswo, wie und wann auch immer – Dankeschön! Es ist wirklich nicht egal, denn nichts wäre schlimmer als in die Leere hineinzurufen, und nichts hallt zurück.

Jeder Cent hilft

Inzwischen ist das Blog auch ein gehöriges Stück Arbeit, ich werfe auch zuweilen etwas Geld hinterher, für den Serverplatz sowieso, für gelegentliche Fahrten zu Festivals und vieles mehr. Gerne würde ich mehr Zeit und Aufwand investieren – für Berichte von tollen Festivals, für Kritiken von seltsamen, aber großartigen Filmen, von lange nicht mehr gesehenen Klassikern usw., aber damit sich das in diesem Gesamtkonstrukt rechnet, muss natürlich auch etwas Geld in die Kasse kommen.

Deshalb bin ich dankbar für alle, die über den Kaffeetassen-Link ein wenig Geld schicken – ich sehe Euch alle, auch wenn ich nicht immer sofort antworte, wenn das Leben gerade etwas hektisch ist! – oder für jene, die sich entschieden haben, meine Arbeit am Kinderfilm durch eine Fördermitgliedschaft über Steady regelmäßig zu unterstützen. Jeder Euro, ach was, jeder Cent hilft mir, das hier ein wenig mehr, ein bisschen besser zu machen.

A propos besser:

Vielleicht fehlt Euch schon seit langem etwas? Oder Ihr möchtet, dass ich endlich mal über diesen einen Kinderfilm schreibe, den Ihr schon seit langem großartig findet? Oder ich habe Euch versprochen, dass ich endlich mal diesen Film besprechen würde, habe es aber noch nicht getan?

Oder Ihr hättet eine super Idee, was ich noch machen könnte, und warum war ich eigentlich noch nicht auf diesem kleinen Festival?

Sagt mir doch bitte in den Kommentaren, was ich besser, schöner, ehrlicher machen könnte. Was Euch fehlt. Oder was Ihr super findet. Womit ich auf keinen Fall aufhören soll. Was Ihr andererseits für überflüssig haltet. Oder was Euch schon immer total wurscht war. Ich verspreche, ich werde nicht alles brav umsetzen, aber lesen, hoffentlich auch antworten – und wer weiß, was daraus wird.

Von Euch zu hören, das wäre mein größtes Geschenk zu diesem siebten Bloggeburtstag.

Seid gut zueinander

Und sonst? Ich glaube nach wie vor, ganz romantisch-ahnungslos, dass gute, wahre, schöne Filme (und diese können auch abseitig sein, seltsam, blutig oder brutal) die Welt besser machen können – weil sie uns helfen, die Welt besser zu verstehen und einander, und weil sie uns immer etwas Freu schenken, und davon gibt es eh immer zu wenig.

Schließen möchte ich deshalb – im Bewusstsein der Tatsache, dass man auch ab und an deutlich und womöglich gar unfreundlich sein muss – mit den Worten einer meiner liebsten Kinderfilmfiguren der vergangenen sieben Jahre, dem herzensguten, geduldigen und fried- wie überhaupt liebenden Bären aus dem dunkelsten Peru:

(Fotos: Studiocanal, Polyband)

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