Neulich haben wir Rasmus und der Vagabund angesehen, die Astrid-Lindgren-Verfilmung von 1981, auf drei Tage verteilt, weil sich die doch sehr langen 90-Minuten-Filme nicht so richtig in einen Familienalltag einfügen wollen, in dem Platz sein soll für Schule, Bewegung, Nahrungsaufnahme und genug Schlaf. Der Film lässt das gut mit sich machen, die Handlung schreitet gemächlich voran, nur im letzten Drittel darf man nicht unterbrechen, da wird es dann einfach zu spannend.
In solchen Momenten (Erwachsene merken das zwanglos am Erzähltempo etwa eines Billy-Wilder-Films) wird mir erst wieder richtig bewusst, mit welchen Schlagfolgen und Rhythmen aktuelle Filme – gerade auch Kinderfilme (vom Fernsehen zu schweigen) heute agieren. Das ist, wenn’s gut eingesetzt wird, gar kein schlechteres, aber es ist eben ein anderes Erzählen, das dem Tempo der Ereignisse meist auch ein entsprechendes Tempo der Bilder beifügt und das dann oft genug zu actionreichen Abenteuerstories verbindet.
(Foto: Universum Film)