Ich habe verschiedene Autor_innen, Blogger_innen und Filmkritiker_innen gebeten, mir kurze Antworten auf zwei Fragen zu schicken: Welches ist Dein liebster Kinderfilm? Und welchen Film sieht Dein Kind (oder sehen Deine Kinder) am liebsten? Den Anfang macht der Schriftsteller und Blogger Maximilian Buddenbohm, dessen Blog Herzdamengeschichten hiermit allen dringend ans Herz gelegt sei.
Welches ist Dein liebster Kinderfilm?
In meiner früheren Kindheit habe ich gar nicht viele Filme gesehen. Wir hatten ja nix, damals in den Siebzigern. Ins Kino ging man für Disney-Filme, die waren dann natürlich ungeheuer beeindruckend, schon mangels Vergleich. Allerdings waren sie auch in einem heute kaum noch nachvollziehbaren Ausmaß gruselig, man denke nur an die Hexe in Schneewittchen, die hat mich wirklich viele Nächte gekostet. Mein Lieblingsfilm damals war aber Dumbo, die Geschichte von dem Elefanten mit den großen Ohren. Der Film hat weniger Gruselszenen als andere alte Disney-Klassiker und ist sehr, sehr lustig. Abenteuerlich, aber nicht zu unheimlich. Fand ich zumindest damals. Und der Hauptdarsteller ist natürlich überaus sympathisch, gar keine Frage. As großohriger Mensch fühlt man da ja sofort eine gewisse Seelenverwandtschaft, große Ohren stehen bekanntlich oft auch für einen großen Charakter, das ist allerdings allgemein verblüffend wenig bekannt, ganz seltsam. Der Elefant war immer meine Lieblingsfigur von Disney. Und wenn die Herzdame mir Tiernamen gibt, dann nennt sie mich liebevoll D… – ach, egal. Ich schweife ab.
Und welchen Film sehen Deine Söhne am liebsten?
Das ist Robin Hood, also auch ein Disney-Klassiker. Einer der etwas schnelleren und actiongeladenen Sorte, den die Söhne beide sehr spannend finden, es zerreißt sie förmlich, wenn sie den sehen, es ist ihnen ganz unmöglich, den Film im Sitzen zu verfolgen. Die Jungs stehen vielmehr vor dem Bildschirm, hüpfen herum und klammern sich aneinander, zerbeißen die Fingerknöchel und rennen herum, obwohl doch längst klar ist, wer am Ende gewinnt. Wer immer gewinnt, auch wenn der Film zum vierten Mal läuft, aber es ist dann doch immer wieder spannend, denn es ist wirklich knapp, Papa, weißt du, das ist SEHR KNAPP und GUCK MAL, GUCK MAL, GUCK DOCH MAL und SIE KOMMEN und DAS SCHAFFT ER NICHT! OH NEIN! PAPA! So spannend ist das.
Und das ist natürlich ein Zeichen für einen tollen Film. Wenn einen die Spannung so zerreißt, dass man hinterher ganz außer Atem ist und sich erst wieder neu und mühsam in eine Wirklichkeit einsortieren muß, in der Füchse gar nicht sprechen können. Ein toller Film, ganz klar.
Maximilian Buddenbohm. Geb. 1966 in Lübeck. Hat längere Zeit in Travemünde gelebt. Nach dem Abitur Studium des Bibliothekswesens in Hamburg. Arbeitet vormittags als Controller in einem großen Konzern und nachmittags als freier Autor und Kolumnist für Zeitungen, Zeitschriften, Onlinedingens etc. Bloggt seit neun Jahren unter www.herzdamengeschichten.de über sein Leben, seine Frau und seine Söhne. Schreibt auch Bücher.
(Fotos: Disney, privat)
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