Festivals Filmkritiken

Berlinale 2014: Michel & Ida aus Lönneberga (2013)

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(Update: Der Film erscheint am 5. Mai 2014 auf DVD.) Man muss Michel aus Lönneberga in Deutschland natürlich nicht mehr vorstellen. Der kleine Junge aus Astrid Lindgrens Welt (der im Original übrigens Emil heißt und hierzulande wohl wegen der Namensähnlichkeit zu einem anderen Jungen umbenannt wurde) ist wohlbekannt, sein Missgeschick mit der Suppenschüssel schon Folklore – und all das schon oft vorgelesen und auch auf diverse Arten und Weisen verfilmt.

In Schweden, Lindgrens Heimat, hat man sich dennoch diese neue Fassung nicht nehmen lassen: als Zeichentrickversion, ganz nett und niedlich animiert und scheinbar ohne großen elektronischen Aufwand. Dafür kann die Fassung im Original mit Astrid Lindgrens Stimme punkten, die (vermutlich von einer Hörbuchaufnahme übernommen) die Ereignisse erzählerisch verbindet: Michel geht betteln, lässt versehentlich den recht wilden Schafbock raus, dann werden die Eier zerschlagen, die er mit Ida suchen sollte… und Ida will auch endlich mal was Böses machen und dafür in den Schuppen geworfen werden.

Emil & Ida i Lönneberga verbindet so einige Episoden von Michels Abenteuern, die auch jeweils getrennt angesehen werden könnten; mit seinen 63 Minuten überfordert er aber auch sehr junges Publikum nicht. Leider fordert er es auch in keiner Weise: Konflikte, die sich ja bei Michel durchaus einstellen sollten, sind hier auf recht harmlose Scharmützel beschränkt – und so ist auch der Film insgesamt. Hier gibt es keine Ecken und Kanten, es ist letztlich alles nett, heiter und ein wenig egal; seine schönsten Stellen verdankt er ausschließlich den Qualitäten der Vorlage.

Für ein völlig sicher harmloses Kinoerlebnis mag das reichen; mehr bieten die Regisseur_innen Per Åhlin, Alicja Jaworski Björk und Lasse Persson aber nicht.

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Michel & Ida aus Lönneberga (Emil & Ida i Lönneberga), Schweden 2013. Regie: Per Åhlin, Alicja Jaworski Björk und Lasse Persson. 63 Minuten, empfohlen ab 5 Jahren. Läuft ab 10. Februar auf der Berlinale. Ab 5. Mai 2014 auf DVD erhältlich.

Foto: Berlinale/Filmlance International AB, PennFilm Studio AB

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