
Sie kommt nach zwei Dritteln des Films wieder, aber da ist schon alles den Bach runtergegangen. Dazwischen gibt es dann den völlig unnötigen dritten Handlungsstrang, dass sich die zwei anderen Lehrerinnen gegenseitig beharken. Das Internat hat überhaupt ein anscheinend nur sehr begrenztes Personal, wer macht da eigentlich sauber? Wer macht überhaupt die ganze physische Arbeit? Die Wäsche?
(SPOILER ALERT: Wette gewonnen!)
Wenn jemand dazu andere Erkenntnisse hat, freue ich mich über entsprechende Hinweise.
Orrr.
Die Abwesenheit von Hockey ist der einzige Konflikt im Film, der sich am Ende nicht in Wohlgefallen aufgelöst hat. Ehrlich! Mehr verträgt ein deutscher Mainstream-Kinderfilm offenbar nicht.
Das Thema wird aber nie auf eine Art angegangen, die irgendeine Ernsthaftigkeit auch nur andeutet. Das spiegelt sich in der Lari-Fari-Haltung des ganzen Films wider. Und jetzt nochmal zum Thema der konkreten, physischen Care-Arbeit:
Als die Köchin und ihre Gehilfin dann kündigen, müssen auf einmal quasi alle Mädchen ran, um die Berge von Kartoffeln zu schälen, die die beiden vorher offenbar zu zweit locker weggearbeitet hatten. (Es sind immer Kartoffeln. Dauernd werden Kartoffeln geschält.)
Dieser pseudofranzösische Akzent! Aber das sagte ich womöglich schon. Die Abneigung gegen Mädchen legt sich im Übrigen schnell. Wer hätte es gedacht.
Einer der zwei verschränkten Plots, neben der Sache mit den Trennungen und Scheidungen der Eltern: Sie will die Prinzessin entführen, ist aber zunächst auch zu doof, die richtige Schülerin zu identifizieren.
Die Umkehrung des “(heteronormative) male gaze” hält aber nur für einen Moment an, denn dann übernimmt Frau Schöneberger die Leitung der Internatsküche:
Ja, doch, es ist genau so furchtbar. Und prompt bekommt der junge Mann im Hühnerkorb (wortwörtlich ist bald darauf die ganze Schule voll mit lebenden Hühnern, aber das ist ein völlig unnötiger Subplot) seine aktive Rolle!
Über die “Pinkifizierung” der jungen Damen, dass jetzt dauernd Style und Styling als Themen mit hineinkriechen, wird in einem anderen Text noch einmal ausführlicher zu sprechen sein.
Doch, tatsächlich: Das A im Kreis taucht irgendwann in der Montage kurz als Tafelbild auf. Im Kinderfilm ist es anscheinend schon Anarchie, wenn sich Kinder, Mädchen dazu, für einen Sport begeistern und dabei ein paar Sachen umkippen und ein paar Vorhänge Spuren davontragen. So jedenfalls geht von deutschem Boden keine echte Revolutionsgefahr aus. (Das ist der Moment, an dem ich mir den Wahnsinn der Nasenbärbande zurückwünsche. Bzw. mit Upgrade für Ältere.)
Der alte Stadt-Land-Gegensatz. Das ist so unfassbar fad.
Das ist ein Austausch zwischen der Mutter von H&N (wir erinnern uns: die ist als einzige noch in Ordnung) – sie richtet sich an ihren Mann – und Schönebergers Figur. Es ist auch einfach ein erbärmlicher Dialog.
Naja, vielleicht sollte der Junge auch mal wieder was machen und nicht nur danebenstehen. Passt schon.
Statt wirklicher Aufarbeitung des vorher Geschehenen.
Ernsthaft, diese Szene ist so emotional wie mittelalter Gouda.
Und plötzlich: Sommerfest! Und der König zahlt die Schulden der Schule!
Uff, das war’s. Ob ich Teil 3 auch noch schaffe?
(Foto: Universal Pictures)