Heute starten gleich zwei deutsche Kinderfilme in den Kinos – die anscheinend recht überdrehte Cornelia-Funke-Verfilmung Gespensterjäger sowie Mara und der Feuerbringer, inszeniert von Tommy Krappweis nach seinem eigenen Roman. Beide Filme habe ich vorab nicht sehen können, aber die Kolleg_innen haben einiges zu sagen. Eine kleine Presseschau:
Von Mara und der Feuerbringer war Sophie Charlotte Rieger wenig begeistert:
Was in der Synopse erst einmal düster und spannend klingt, wird nämlich durch eine recht uninspirierte Bilderbuchinszenierung und den Kindergartenhumor vollkommen seines Potentials beraubt. […] Damit ist Mara und der Feuerbringer irgendwie ziemlich deutsch. Es fehlt der Mut zum echten Genre Film, zu einem Abweichen vom Heile-Welt-Kino der Schweiger-Schweighöfer Generation.
Peter Osteried war nicht ganz so enttäuscht, sieht aber auch einige Schwächen:
Das wird alles sehr gefällig dargeboten, einzig wirklich nervig sind die ständig eingestreuten „Star Wars“-Zitate, die einfach überhandnehmen. Immerhin gibt es auch noch ein paar andere popkulturelle Reverenzen, die allerdings eher einem Jungen als einem 14-jährigen Mädchen gut zu Gesicht stehen würden. Wer hier spricht, das ist nicht Mara, das ist Krappweis selbst.
Gespensterjäger ist für Frank Arnold „CGI-gesättigtes Family Entertainment“ ohne besonders originelle Ideen, bei dessen Entstehung man wohl
so einiges außer Acht [ließ], nämlich vernünftige Dialoge und die Lippensynchronität in der deutschen Fassung, auch das Drehbuch (für das im Nachspann sechs Autoren genannt werden) zeichnet sich nicht gerade durch Einfallsreichtum aus.
Laurenz Werter hingegen sieht das ganz anders: „Nicht nur sind die Effekte hervorragend, auch die Geschichte kann sich sehen lassen“, und er kommt zu dem Fazit:
Unterm Strich gestaltet sich das alles als flotte, auf durchaus internationalem Niveau agierende Geschichte, die das Potenzial zur Serientauglichkeit hätte.
(Foto: Warner Bros.)