Filmkritiken

Die Goonies (1985)

In der Rücksicht erscheint es mir so, als seien Die Goonies schon immer Teil meiner Kindheit gewesen sein. Aber die Geschichte weiß eine einfache Antwort darauf: der Film kam erst 1985 heraus, so dass ich ihn erst gesehen haben kann, als ich das Alter von zwölf Jahren auch erreicht hatte, dass man haben muss, um den Film legal sehen zu dürfen.

Wie die Fügung es will, war das auch das Jahr, in dem ich meinen Heimcomputer bekam, einen Commodore 64, und das Spiel „Die Goonies“ ist eine jener Vergnügungen, die mir von damals immer noch sehr in lebendiger Erinnerung geblieben ist. – Hier kann man jemandem dabei zusehen, der es ganz durchspielt:

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Die Goonies muss seinerzeit etwas Tolles gewesen sein: Eine Abenteuer wie bei Indiana Jones, genauso spannend und (ungefähr) so gefährlich, aber nur mit Kindern – und natürlich in Ton und Themen auch auf die Zielgruppe der Frühpubertären zugeschnitten. Ein Abenteuer in überschaubaren Dimensionen, nicht weltenbummelnd und auf die Nazis zurückgreifend, sondern direkt nebenan, und: Piraten!

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Mit vielen staubigen Skeletten, Fledermäusen statt Schlangen oder Käfern und den doofen Jungs von nebenan. Dazu ein bisschen Verliebtsein, ein paar milde bedrohliche, aber auch ziemlich lächerliche Bösewichte und Protagonisten für jede Identifikationsform: der zögerliche Feigling (natürlich der Held der Geschichte), der erfindungsreiche Nerd, der stets hungrige und voluminöse Sidekick (auch als comic relief schwer beschäftigt)… wie sich überhaupt in der Konstellation der Kindergruppe natürlich der Einfluss von Steven Spielberg (der als ausführender Produzent und Ideengeber beteiligt war) deutlich zeigt – da sieht man Schemata, die man auch in E.T. wiederfinden kann oder, aktueller und weniger kindertauglich, Super 8.

Natürlich ist das alles witzig bis zum Anschlag, ehrlich jetzt. Körperflüssigkeiten, verschwindende Duschköpfe, Chunks Geständnisse unter, ahem, “Folter”. Und der Mann, von dem am meisten bleibt, ist auch der größte Kerl: Sloth. Den niemand jemals wieder vergessen wird, der ihn einmal als Kind gesehen hat. Der immer einen Platz in unseren Herzen hat.

Und dann sind dann aber auch die Sachen, wo nach einer Sichtung heute deutlich wird, dass der Film doch an einigen zentralen Stellen inzwischen auch erhebliche Altersfurchen aufweist (so würdevoll er seine fast dreißig Jahre sonst auch hinter sich gebracht hat). Denn natürlich ist das in seiner ganzen Ausrichtung erstmal ein Jungsfilm – die Mädchen spielen hier allein unterstützende Rollen (sieht man von der Karikatur der Bösewicht-Mutter ab). Die Stereotype, die sich in der Figur des asiatischstämmigen(!) Nerds sammeln (ein bisschen wirr, Erfinder und so) sind auch nicht gerade subtil. Der gesamte Film ist dabei so sympathisch und warm, dass man ihm das womöglich verzeihen mag; aber das bleibt stets eine Entscheidung.

Bonustrack: Dieses wunderbare Geschichte einer Autorin von salon.com, die sich auf die Suche nach dem Mann macht, der einmal Chunk spielte. Stalking Chunk“, bitte jetzt gleich lesen.

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Die Goonies gibt es auf DVD und inzwischen auch auf Blu-ray (amazon-Links).

Foto: Warner Bros.

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