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Die Flop 5-Kinderfilme des Jahres 2017

It’s not over ’til it’s over: Meine Jahresrückblicke kommen eigentlich immer erst im neuen Jahr, wer weiß schließlich schon, ob nicht doch noch filmischer Kohlenstoff wahlweise in Diamanten- oder Kackhaufen-Gestalt des Weges schleicht. Und tatsächlich brachten die letzten 14 Tage von 2017 noch einige echte Kracher mit sich, für dich ich vorher keine Zeit hatte, die ich aber für meinen (doch schon vor Silvester entstandenen) Rückblick auf das deutsche Kinderkino gesehen haben wollte. Man muss ja wissen, worüber man sich aufregt.

Und deshalb hier und jetzt nun meine persönlichen Flop Five des vergangenen Kinojahres – berücksichtigt sind nur Filme mit regulärem Kinostart im vergangenen Kalenderjahr, die Auswahl ist subjektiv, vermutlich unvollständig und gerne mit den persönlichen Stinkern des Jahres ergänzbar. Tendenz: Von fünf Filmen sind zwei Stück deutsche Produktionen, eine weitere zumindest deutsche Ko-Produktion. Und fast alle sind Animationsfilme.

Platz 5: Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper

Ein vor allem nervtötendes Animationsabenteuer (ausführliche Kritik), das eine Standardgeschichte (Fish out of water, nur mit Vögeln) ganz nett starten lässt und sich dann, wie’s allzu oft geschieht, in hektische Betriebsamkeit stürzt, mit fragwürdig dargestellten Nebenfiguren und VIEL, VIEL GESCHREI.

Platz 4: Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei

Ob das Kinderbuch aus den 1920er Jahren wirklich eine moderne, abendfüllende Verfilmung brauchte, darf bestritten werden, aber dieser Versuch (ausführliche Kritik) biedert sich an moderne Jugendlichkeit an, bleibt dabei aber fade-konservativ bis reaktionär: Landluft guuuuut, Stadt schläääääächt. Was der Filme auf der Berlinale zu suchen hatte, ist unklar, aber vermutlich muss man dazu jemanden aus den deutschen Förderinstitutionen befragen.

Platz 3: Bob der Baumeister: Das Mega-Team

Unfassbar langweilig. Ich vermute, dass auch die Serie ähnlich ereignislos ist, aber das hier ist wirklich tumb, ausdruckslos, unemotional und vor allem unecht. Wenn man das ernsthaft als mitreißende Kinderunterhaltung verkaufen will, dann taugt vermutlich ein Barbie-Film auch als Lebensberatung für Beziehungsfragen.

Platz 2: Barbie – Die Magie der Delfine

Und der eignet sich natürlich überhaupt nicht dafür. Was diesen Barbie-Streifen (ausführliche Kritik) vor Platz Eins dieser Liste bewahrt, ist vor allem, dass er so gnädig kurz ist (weil eigentlich für’s Fernsehen gemacht). Der erbärmlich animierte Streifen setzt plastikhaft, was natürlich schon wieder passt, verschiedene Szenarien ins Bild, die sich vermutlich für Barbie auch zusammenkaufen lassen (Urlaubsparadies, Yacht…) und flanscht eine sehr, sehr oberflächliche Naturschutzgeschichte dran. Brechreizerregend.

Platz 1: Conni & Co 2 – Das Geheimnis des T-Rex

Der erste Platz geht dann doch an einen durch und durch deutschen Film; die Fortsetzung des schon erbärmlichen Conni & Co ist nun auch von Til Schweiger inszeniert, seine Tochter spielt die Titelfigur Conni, die hier noch mehr nervt als in den zugehörigen Büchern. Vor allem aber ist das strunzlangweilig inszeniert, gedacht und gemacht – das einzig Überraschende ist die Dreistigkeit, mit der die Twists des Drehbuchs in die Welt behauptet werden und mit der einem über die gesamte Filmdauer billigste Fahrstuhlmusik um die Ohren geschmalzt wird. Dieser Film sieht sich an wie Brechdurchfall, nur dass man sich danach nicht gereinigt fühlt, sondern beschmutzt, bedrängt, belästigt.

(Fotos: Universal Pictures International Germany; Wild Bunch/Central, Universum Film, Warner Bros./X-Verleih, Justbridge Entertainment/24 Bilder, Warner Bros. Entertainment)

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