Filmkritiken Kolumnen

Winnetous Sohn (2015)

Die Abenteuer-Romane von Karl May sind heutzutage nicht mehr unbedingt eine Lektüre, die die meisten Kinder kennen – und auch die Verfilmungen sind schon eine ganze Weile nicht mehr fester Bestandteil des Familien-Fernsehprogramms. Winnetou selbst, der Häuptling der Apachen, ist hingegen nach wie vor ein allseits bekannter Name, selbst wenn man mit seinen Geschichten nur vage vertraut ist. Genau darauf baut nun Winnetous Sohn auf, ein abseits des Titels fest in unserer Gegenwart verankerter Kinderfilm: Max ist zehn Jahre alt und wird von allen nur „der Häuptling“ genannt, schließlich verbringt er seine Freizeit am liebsten im Indianercamp. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als bei den in der Nähe stattfindenden Karl-May-Festspielen den Sohn des berühmten Häuptlings zu spielen. Zwar macht Max sich dort schon beim ersten Vorsprechen mit seiner direkten Art nicht unbedingt nur Freunde, aber das hält ihn nicht davon ab, sich unverdrossen auf den zweiten Termin vorzubereiten. Dafür stehen Bogenschießen und Reiten auf dem Programm, bisher nicht gerade seine Stärken…

Weiterlesen: Meine vollständige Empfehlung für Winnetous Sohn ist heute auf filmstarts.de erschienen.

Der Film von Anja Kömmerling und Thomas Brinx kommt mit gewissen Erwartungen, denn er ist der erste Kinofilm, der aus den Mitteln der Initiative “Der besondere Kinderfilm” gefördert wurde.

In dieser Initiative stehen Kinderfilme im Mittelpunkt, die nicht auf bekannten literarischen Vorlagen, sondern auf originären Stoffen beruhen. Qualität und Anzahl dieser “besonderen Kinderfilme” sollen dadurch im Kino und im Fernsehen gesteigert werden.

Natürlich ist die hier gepriesene “Originalität” kein sinnvolles Qualitätskriterium (oder gar ein Qualitätsgarant) für Filme generell und Kinderfilme im Speziellen; aber die Initiative (die vorerst, soweit absehbar ist, wohl nur zwei Filme pro Jahr ins Kino bringen wird und damit nur einen kleinen Beitrag zu den angestrebten Zielen leisten kann) richtet sich doch gegen die Mutlosigkeit vieler Produktionsfirmen, die sich immer nur auf bekannte und erfolgreiche Stoffe vor allem aus der Kinderliteratur stützen oder, schlimmer noch, nur auf Remakes setzen, anstatt etwas Neues zu wagen.

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(Foto: Weltkino)

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  1. Pingback: Wolfgang Groos über gute und „besondere“ Kinderfilme | Kinderfilmblog

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