Filmkritiken Kolumnen

Der kleine Prinz (2015)

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Eine der Sorgen, die mich immer wieder umtreibt, wenn ich Filme für meine Kinder aussuche, ist, dass sie Angst bekommen. Beide sind sehr sensibel, was bedrohliche Figuren und Inszenierungen angeht – wir haben deshalb schon so einige Diskussionen darüber geführt, warum diese oder jene Geschichte überhaupt einen Bösewicht braucht. Da ist „Der kleine Prinz“ eigentlich ein perfekte Vorlage, denn hier geht es ja unter anderem darum, dem Fremden ins Auge zu sehen – und um einen furchtlosen Blick auf die Welt. Allerdings ist Antoine de Saint-Exupérys Buch nur schwer als Film vorstellbar – zu sehr lebt die Geschichte von seiner fantastischen Welt, die sich nur mühsam in Bilder übertragen lässt.

Mark Osbornes Kinofilm Der kleine Prinz ist deshalb auch nicht wirklich eine Verfilmung im klassischen Sinne, sondern erzählt vielmehr davon, wie ein Kind die Geschichte vom kleinen Prinzen entdeckt. Die Filmemacher greifen einen Aspekt heraus, unter dem die Erzählung heute relevant ist, und spinnen die Geschichte des kleinen Prinzen auf dieser Basis weiter – als warnende Parabel über die Gefahren des Erwachsenwerdens in Zeiten des Neoliberalismus.

Addendum: Der stets aufmerksame Gerold Marks hat mich (aus leider eigener schlechter Erfahrung) darauf hingewiesen, dass ich unterlassen habe, darauf hinzuweisen, dass der Film in seinem letzten Drittel einige beängstigende Szenen enthält, die für Kinder unter sechs Jahren oder sensible ältere womöglich zuviel sind.

Der kleine Prinz, ab sofort im Kino, ist mein Familienfilmtipp für dieses Wochenende auf filmstarts.de. Hier weiterlesen!

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Der kleine Prinz, Frankreich 2015, Regie: Mark Osborne, 107 Min. FSK 0, Kinostart: 10. Dezember 2015.

(Foto: Warner Bros.)

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